Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Schlagwort: Vulnerabilität (Seite 1 von 2)

Scherben

Das Nachdenken der letzten Zeit (Monate…Jahre) brachte mich zu einer Erkenntnis, die von außen betrachtet sicherlich mit einem lapidaren „hab ich dir doch schon immer gesagt“ abgetan werden kann. Von außen… von dieser Perspektive fällt es doch immer leicht, zu werten, zu beurteilen, zu verurteilen. Den Menschen genügt ein kurzer Blick um sich sofort ein (vermeintlich) ausreichendes Bild von einem Menschen geschaffen zu haben. In einer Zeit, wo über „Liebe“ per Links- oder Rechtswisch entschieden wird. Wo die Frage nach Haus, Auto, Boot (und sonstigem Firlefanz) mehr Gewicht hat, als der Charakter und die Eigenschaften. Wo optische „Makel“ einem durch die Medien ins Gehirn gepflanzt werden und viele sich selbst verloren haben, weil sie nur noch nach dieser vermeintlichen Perfektion streben.

Frauen, denen suggeriert wird, dass Falten, graues Haar, zu dünnes Haar, Pigmentflecken, Übergewicht usw. die schlimmsten Makel schlechthin sind. In meinen Gesprächen mit anderen Menschen wird dies natürlich geleugnet… „Nein, ich tu das doch für mich“… natürlich…jedes Wesen ist natürlich glücklich und fühlt sich rundherum wohl mit chemischer Spachtelmasse im Gesicht und Hyaluronsäure die einem das Gesicht geradezieht, als hätte man gerade eine allergische Reaktion. (Ironie Ende) Natürlich tut es Frauen gut, denn es hilft dem Ego… es richtet das auf, was über Jahre gemindert wurde. Und bitte, machen wir uns nichts vor, auch heutzutage wird eine Frau primär nach optischen Aspekten beurteilt. Emanzipation und dieser ganze Humbug (der in meinen Augen auch nur Augenwischerei ist-dazu an anderer Stelle einmal mehr) hat an diesem Rollenbild nicht wirklich etwas verändert.

Männer, ein ähnliches Trauerspiel. Lichtes Haar, der Bauchansatz usw ohje, Schande über sie alle. Der Mann muss nach wie vor zumindest erfolgreich sein. Sei es auf beruflicher Ebene, oder als sozialer Herdenclown. Zumindest so ein bißchen Handwerker darf der Mann an der Seite der emanzipierten Frau doch sein, denn …naja… als Frau kann man ja nicht alles (wie oft ich diesen Satz gehört habe-von Frauen-die sich tatsächlich über das Thema Gleichberechtigung echauffieren können…)

Nee, ich winke ab. Ich habe mich von all diesem Kram zurückgezogen. Soziologisch Erbrochenes muss ich nicht mehr suchen. Und erst recht nicht mehr sezieren, wie ich es mein ganzes Leben getan habe.

Mehrfach in meinem Leben stand ich gefühlt vor einem Scherbenhaufen. Ergebnis des Umgangs mit Menschen. mein ganzes Leben habe ich die Hauptschuld dieser Scherbenhaufen bei mir gesucht. Ich war/bin doch anders, also muss ich der Grund sein. Ich habe mich gefragt, warum Menschen plötzlich aus meinem Leben verschwunden sind. Warum ihr Bedürfnis nach Austausch plötzlich nicht mehr da war. Warum ich (als Person) problemlos ersetzt wurde. Ich habe die Scherben immer wieder betrachtet und analysiert. Ich habe versucht zu verstehen und weil ich keine rationale Antwort fand habe ich den Fehler bei mir gesucht. Vor ungefähr 6 Jahren war ich in Allem ziemlich am Ende. Beruflich und Privat krachte alles und das ständig…wie ein Tanz in einem Minenfeld. Kaum einen Schritt vorwärts gegangen, schon knallte es wieder. Das zog sich über einige Jahre. Die „Explosionen“ wurden nach und nach weniger. Heute blicke ich nun zurück auf dieses endlose Minenfeld, voll mit Scherben und zum ersten Mal habe ich nicht mehr das Bedürfnis diese Scherben zusammenzufegen oder gar zu kleben.

Ich freue mich über die Reflexion der Sonne in diesen Splittern, an dem Tau und Regen, der sich wie ein Film darüber legt. Und trauere niemandem mehr nach. Es ist mir egal, warum der- oder diejenige sich nicht mehr meldet. Es ist mir egal, warum die Leute verschwunden sind – und ja, es ist mir auch egal was sie beim verschwinden mitgenommen haben. (dabei ist es unerheblich ob das Gestohlene physischer oder psychischer Natur war). Ich weiß, dass ich nur wenige Menschen brauche um glücklich zu sein. Je mehr es sind, umso anstrengender wird es wieder- und ich werde mit den Jahren immer fauler-also: „nee, lass mal“.

P.S.: am Ende sterben wir alle, und obs umringt von Geld oder vielen Freunden ist oder allein und in Ruhe…es macht keinen Unterschied…

Ein (Zwischen)Fazit

Nachdem ich tagein tagaus über Dich nachgedacht habe, und Dank Deiner fettgefütterten Zweifel ahnst Du davon nicht einmal etwas, erlaube ich mir ein Fazit-ein Fazit für mich, weil ich es brauche um wieder ich sein zu können.  Ich bin wieder an einem Punkt, wo mir weder Herz noch Hirn Auskunft darüber geben können, in diesem Falle: was Du willst. Dein Körper spricht eine andere Sprache als Du es möchtest. Anfänglich hielt ich es für eine Interpretationssache… aber nein, das war es nicht. (Zu oft habe ich hinter den Gläsern Deiner Brille ein Lächeln Deiner Augen gesehen, das eindeutig war). Ich bin wütend. Wütend auf mich selbst, dass ich Deinen stillen Worten so intensiv zugehört habe. Wütend, dass ich Dir so viel meiner Gedanken geschenkt habe. Wütend, weil Du „A“ sagst, aber lieber „B“ gesagt hättest.  Und wütend, weil mein Ego gekränkt ist. All das ist natürlich nicht Deine Schuld! Fakt ist aber, dass ich immer wütend werde, wenn ich sehe, dass sich Menschen selbst im Weg stehen. Sie sagen mir (auch nonverbal) was sie wollen, und gehen aber in die entgegengesetzte Richtung. Sie wollen Ruhe, suchen aber nach Streit. Sie wollen Liebe, schieben aber die Menschen mit verbaler Bissigkeit von sich. Sie wollen Frieden, wetzen aber ihre gedanklichen Messer. Ich verstehe die Handlungen der Menschen nicht. Ich verstehe, dass es Angst gibt…vor dem Neuen, den Unvorhersehbaren, vor was auch immer…aber warum sich die Menschen diesen Ängsten nicht stellen, das verstehe ich nicht.

Du hast Angst, dass Dein Leben verändert wird?
Woher willst Du wissen, dass es sich für Dich nicht zum Positiven ändert?

Du hast Angst, dass Du eingeschränkt wirst?
Woher willst Du wissen, dass Du nicht sogar befreit und beflügelt wirst?

Du hast Angst, verletzt zu werden?
Woher willst Du wissen, dass der/die Andere nicht auch davor Angst hat.
Woher willst Du wissen, dass der/die Andere Dir nicht vielleicht sogar helfen will, Dir Gutes tun möchte und für Dich da sein will?

Du hast Angst, dass Dir wichtige Dinge in Deinem Leben genommen werden?
Woher willst Du wissen, dass der/die Andere Dir nicht sogar dabei hilft, Deine Dir wichtigen Dinge zu schützen und Deinen (im)materiellen Besitz zu vermehren?

Es ist so einfach, zitternd vor Angst in seine Höhle zurückzukriechen, leise zu jammern und zu wimmern, dass man nicht gehört wird, man allein ist und es keine Person gibt, die einem so nahe steht, dass es wärmt… Sobald sich aber Leben vor der Höhle zeigt, kriecht man nur noch tiefer ins Dunkle zurück, die Arme um die Knie geschlungen…leise..leise…keiner darf hören, dass da Leben in dieser Höhle ist….

Noch sitze ich eine Weile vor Deiner Höhle und warte. Ich sehe die Sonnenauf- und untergänge…ich höre die Vögel und Grillen und ich rieche die Blüten der Pflanzen.
Ich höre und rieche auch Dich!

Irgendwann kommst Du aus Deiner Höhle… aber vielleicht erst, wenn Du Dir sicher bist, dass ich weg bin. Es ist Dein Wille, Dein Wunsch…

Aber eines kannst Du Dir sicher sein… wenn ich weg bin, wirst Du nie erfahren, ob es schön gewesen wäre, mit mir die Sonnenauf- und untergänge zu sehen, die Vögel und Grillen zu hören und die Blüten der Pflanzen zu riechen.
Du wirst nie erfahren wie ich rieche…
(aber ich weiss immer noch, wie Du riechst)
Und Du wirst nie erfahren, ob es da draußen vor der Höhle auch schön zu zweit sein kann…
Und Du wirst nie erfahren, wie es ist, sich seinen Ängsten zu stellen. Die Option, dass Du jederzeit, auch nachdem Du die Höhle verlassen hast, wieder in diese Höhle zurückgehen kannst-die hast Du noch nie in Erwägung gezogen. Die Option, einmal zu testen, wie es sich denn anfühlt…
Nun, noch sitzt Du in diesem dunklen Hort, stellst Dich schlafend (oder tot?), suchst zig Gedanken um Deine Zweifel schön fett zu füttern und wartest darauf, dass es vorbei ist…

Ich lehne mich zurück an den Fels Deiner Höhle, zünde mir eine Zigarette an, schliesse die Augen und frage mich, wann es Zeit wird zu gehen…

Lebend lohnt es (Goethes Erben)

so suche ich und find nur Stück für Stück
das Fleisch die Lust die Furcht die Frucht
und immer wieder Mauern
sie trennen mich von meiner phantasiebefleckten Welt
doch über Mauern kann man springen
es geht ganz leicht man braucht nur Mut

denn nur lebend lohnt es
lohnte es sich zu…

wenn ich zum Himmel blicke sehe ich keine Engel
aber Wolkentürme die Geschichten formen
besser als nur Regen sehen
der Wind trägt bunte Drachenflieger
und zerstört als Sturm nur selten
sehe was du dir erträumst von bunten Kinderliedern
der Ewigtraum betrügt dich nie
doch wird er dich irgendwann vergessen?
nur wenn man es zulässt

denn nur lebend lohnt es
lohnt es sich zu…

im Reich der Mythen und Geschichten
verlor ich meine Angst

denn nur lebend lohnt es
lohnt es sich zu…

doch vorher will ich atmen und soviel Träume leben
und erzählen, tanzen, spielen
mir scheint es ist noch Zeit bis mich das Leben überholt
denn noch brennt die Sehnsucht die Gier nach allem Wissen
die Lust auf noch so vieles mehr
auch wenn ich sprachlos bin so weiß ich tausend Worte
die schöner sind auch Hässliches erträglich werden lassen
denn wer lebt kann auch in Ruhe sterben

denn nur lebend lohnt es
lohnt es sich zu…
denn nur lebend lohnt es sich
lohnt es sich zu sterben

 

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Schatten

Ich sehe und erlebe sie jeden Tag: Menschen.

Sie laufen, rennen, stehen, sitzen,ruhen. Ich beobachte sie und bemerke ihre Schatten. Schatten aus der Vergangenheit, die ihr Handeln und Denken beinflussen. Manche werden von ihren Schatten dominiert. Sie sind gefangen in den Schatten der schlechten Erfahrungen und Erinnerungen. Sie fühlen sich machtlos, teilweise ängstlich-weil der Schatten auf ihnen ruht. Sie lassen es zu, dass sich die Schatten auf ihr Umfeld, ihre Mitmenschen ausbreiten-und merken es nicht einmal. Viele fragen sich leise nach dem Warum…aber sie bemerken die Schatten nicht. Sie wissen nicht, wie leicht es sein kann, aus diesen heraus zu treten. Sie wissen nicht, dass man aus den Schatten treten muss, solange diese noch klein und schmächtig sind.

Viele Menschen reagieren aggressiv, wenn man sie sanft darauf anspricht, dass sie Schatten haben. Sie sind abweisend und leugnen-doch deutlich sehe ich die Angst in ihren Augen. Geprägt vom Schatten.

Ich sehe die Angst in Deinen Augen…

Ich zeige Dir Deinen Schatten, wann immer Du es zulässt. Ich zeige Dir die Grenzen Deines Schattens. Nur Du allein kannst diese Schatten hinter Dir lassen. Bedenke, sie werden nie verschwinden. Aber dies wäre auch nicht sinnvoll, denn diese Schatten haben dafür gesorgt, dass Du der Mensch bist, der Du bist. Aber Du kannst sie zurücklassen…Du kannst sie als Warnung für Deine Zukunft nehmen, nicht in die gleichen Schatten zu geraten. Dafür sind sie da.

Schau auf Deine Schatten…sie wurden aus Emotionen geboren…

Ich verurteile Dich nicht, weil Du Schatten hast. Aber ich verurteile Dich, wenn Du es zulässt, dass sie andere Menschen beinträchtigen… Wenn Deine Schatten zu ihren werden. Denn Du könntest das verhindern, wenn Du wolltest.

Du bist kein Opfer, sondern Täter, wenn Du glaubst, dass Du korrekt seiest-nur die anderen schlecht. Die Angst in Deinen Augen zeigt aber, dass Du kein Täter sein willst…

(K)Ein Schattenspiel…

jede Grenze ist passierbar… die Frage ist: zu welchem Preis!

Die Vergangenheit erschlägt die Gegenwart…

Immer wieder kehrende Ängste lähmen meine Gedanken, nehmen mir jegliche Objektivität. Getrieben von Rastlosigkeit streift mein Geist durch die Nacht. Nimmt mir den erholsamen Schlaf. Kurze Momente des wunderbaren, neuen, unbekannten Wohlgefühls werden durch Zweifel zerstört…in Frage gestellt. Die Schatten der Vergangenheit sind präsent. Ständig..zu jeder Zeit. Mal unbemerkt und leise zischend. Dann wieder laut und brüllend. Ich weiss nicht warum sie da sind. Warum sie wiedergekommen sind. Ich weiss nicht, wie ich sie vertreiben kann und ob ich sie überhaupt vertreiben kann. Die Hoffnung ist da. Jeden Tag. Nur konnte Hoffnung allein noch nie etwas bewegen. Und immer wieder Gedanken… wie ein Blitz schießen sie aus dem Nichts kommend in meinen Kopf.

Der Showdown …

mal wieder…

Und plötzlich macht sich die Metamorphose bemerkbar. Der anfängliche Schmerz über das wahrgenommene Ende wandelt sich blitzartig zur Wut und entläd sich dementsprechend explosiv. Dann kommt die Scham. Die Peinlichkeit der Situation lässt den grollenden Riesen zum kleinen Kind mutieren. Scheinbar schutzlos. Das alles war in seinem Ablauf bekannt…doch nicht in diesem Tempo. Was sich vormals endlos lang und schmerzlich leidend dahinzog, verläuft nun in einem nie dagewesenen Lauf. Tosend und gischtschäumend stürzt dieser Fluss der Emotionen ins Tal. Um wider Erwarten in einem klaren, friedlichen See zu münden. Die Fassungslosigkeit der Situation weicht einem Frieden. Einer Wurzel gleich, die sich ins Erdreich gräbt, um zu halten und Nahrung zu spenden, wächst dieser Frieden. Und es passiert, was nicht möglich schien. Ein Schössling wächst auf dem kargen Grund, der scheinbar nur Geröll bot.


In tiefer Dankbarkeit, dem, dem sicherlich noch nicht einmal bewusst ist, welche Felsmassen er in Bewegung versetzt hat.

Angst, zu vertrauen

von Dr. Doris Wolf, Psychotherapeutin Link zum Original: (klick hier)

Ich hätte es nicht treffender beschreiben können…

 

Jeder Mensch benötigt Vertrauen – Vertrauen in sich, andere und die Welt. Wenn wir Angst haben, zu vertrauen, leiden wir häufig auch noch unter anderen Ängsten: etwa unter Versagensangst, Angst vor Nähe, Angst vor engen Bindungen oder sozialen Ängsten. Wir haben Angst, uns auf einen Partner einzulassen oder Freundschaften zu schließen. Beruflich können wir uns möglicherweise nicht unseren Fähigkeiten entsprechend entfalten, weil wir uns nichts oder zu wenig zutrauen. Wir wenden uns von anderen Menschen ab und werden zu Einzelgängern und Eigenbrödlern. Oder aber wir schrecken andere durch Arroganz oder Sarkasmus ab, damit diese uns nicht zu nahe kommen und uns verletzen. Ja, vielleicht entwickeln wir einen Kontrollzwang, um mit unserer Angst umzugehen. Zwänge sind nämlich immer Ausdruck einer Angst und der Unfähigkeit, mit der Angst angemessen umzugehen.

Warum haben wir Angst, zu vertrauen?

Unser Urvertrauen entsteht in unserer Kindheit. Die ersten Lebensjahre bestimmen maßgeblich, welche Einstellungen wir uns, anderen und der Welt gegenüber entwickeln. Indem unsere Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen uns liebevoll umsorgen und da sind, wenn wir Zuwendung, Geborgenheit, Trost oder Ermutigung benötigen, legen sie die Grundlage für unser Vertrauen in andere und unser Selbstvertrauen – unsere innere Sicherheit.

Selbstvertrauen entwickeln wir, wenn unsere Eltern uns schrittweise an neue Aufgaben heranführen und uns dabei ermutigen und loben. Umgekehrt führen Lieblosigkeit, persönliche und verletzende Kritik, Nichtbeachtung und Vernachlässigung dazu, dass wir lernen, an uns zu zweifeln. Wir entwickeln die Einstellung: „Ich bin nicht liebenswert, nicht in Ordnung.“

Und dann spielen natürlich auch Erfahrungen, die wir in der Schule und in der Pubertät machen eine Rolle beim Aufbau unseres Selbstwertgefühls. Wurden wir in der Schule gemobbt oder gehänselt und konnten uns nicht wehren, dann hat unser Selbstwertgefühl unter diesen Erfahrungen gelitten.

Und schließlich können traumatische Erfahrungen, wie ein sexueller Missbrauch oder sehr schmerzliche Enttäuschungen und Kränkungen, unser Vertrauen in andere zerstören. Die Folge davon ist, dass wir als Schutz vor dem Verletztwerden niemanden mehr an uns heran lassen, weil wir hoffen: „Wenn ich niemanden vertraue, kann ich auch nicht enttäuscht werden.“

Wie vertrauen lernen und die Angst, zu vertrauen, überwinden?

Die Angst, zu vertrauen, entsteht in unserem Kopf. D.h., wenn wir diese Angst überwinden möchten, dann müssen wir an unseren Gedanken ansetzen.

Wenn wir schwer enttäuscht und betrogen wurden, wenn unser Vertrauen missbraucht wurde, dann haben wir die Einstellung entwickelt, dass wir anderen nicht trauen können und dass es zu schmerzhaft ist, enttäuscht zu werden. Diese Einstellung gilt es zu korrigieren.

TIPP 1: Zu vertrauen ist eine Entscheidung, die wir treffen. Verständlich, dass wir uns schwer tun, wieder zu vertrauen, wenn wir mal enttäuscht wurden. Und es ist auch verständlich, dass wir unser Vertrauen nicht wie einen Lichtschalter an und ausschalten können. Wieder Vertrauen kann man nicht erzwingen. Das Vertrauen muss erst wieder langsam wachsen. Das braucht Zeit. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass wir uns zuerst bewusst dafür entscheiden, wieder vertrauen zu wollen.

Wann immer wir uns für einen Menschen öffnen, gehen wir das Risiko ein, enttäuscht, verletzt, abgelehnt, betrogen oder verlassen zu werden. Niemand kann uns eine Garantie geben, dass unser Vertrauen belohnt und wir nicht enttäuscht werden. Andererseits gibt es aber auch keine Garantie dafür, dass es immer schlecht laufen muss. Warum sollten wir der einzige gute Mensch auf der Welt sein? D.h. das Risiko, enttäuscht zu werden, ist immer vorhanden, aber die Chance, dass unser Vertrauen belohnt wird, ebenso.

TIPP 2: Neben der bewussten Entscheidung, wieder vertrauen zu wollen, benötigen wir aber auch das Vertrauen in uns, mit Enttäuschungen umgehen zu können. Vertrauen ist immer Ausdruck von innerer Stärke. Oder wie es Mahatma Gandhi einmal ausdrückte: Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche.

Die Frage ist also, was können wir tun, um uns innerlich zu stärken und weniger verletzbar zu sein? Um gegen Kränkungen und Verletzungen mehr immun zu sein, müssen wir an uns arbeiten. Wir müssen z.B. lernen, nicht alles persönlich zu nehmen, indem wir lernen, unser Selbstvertrauen, d.h. das Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten, zu stärken.

Nur wenn wir über ein gesundes Selbstvertrauen verfügen, können wir auch anderen vertrauen. Und wir müssen unser Selbstwertgefühl stärken und lernen, uns mehr anzunehmen. Je weniger wir uns nämlich für liebenswert halten, umso anfälliger sind wir für Kränkungen und Verletzungen.

Ich wünsche Ihnen die Kraft und den Mut, wieder Vertrauen zu fassen – nicht der anderen wegen, sondern Ihretwegen. Ihr Vertrauen in andere und Ihre Bereitschaft, sich für andere zu öffnen, können mit dem Gefühl von Liebe, Nähe, Geborgenheit, Verständnis und Unterstützung belohnt werden. Ohne Vertrauen fühlen wir uns einsam und unser Misstrauen zerfrisst unsere Seele. Haben Sie also den Mut, wieder mehr zu vertrauen, auch wenn Sie enttäuscht werden können.

im Blut gefangen

Der 6te Tag im Wonnemonat ist Dir gegeben. Dies war auch der letzte Tag an dem ich ein lebendiges Zeichen von Dir sah. Vor vielen Monden…
Einst warst Du von meinem Blut…auf dem Papier bist Du es noch…aber wie es aussieht nur noch da.
Der selben Linie folgend gingen wir einst gleiche Wege. Irgendwann bogst Du ab…oder ging ich einen anderen Weg? ich weiß es nicht…und relevant ist dies wohl auch nicht mehr. Ich habe Ausschau gehalten. Oft sah ich nach Dir…aber Du hast und hattest nur Dein Ziel vor Augen. Es ist schwer begreiflich für mich, da ich doch den vergangenen gemeinsamen Weg für schön, kraftgebend und ehrlich hielt. Nun, ich war wohl blind, und habe nicht gesehen, dass Du dies nicht so gesehen hast. Gern hätte ich Dich begleitet, da ich weiß, dass Du ebenso steinige Wege gegangen bist, wie ich.Und ich hätte auch Deine Begleitung gebraucht. Aber Du wolltest dies nicht. Bis heute weiß ich nicht warum. Die Ehrlichkeit, die mir an der Stelle fehlt ist sehr verletzend für mich. Aber ich bin nicht böse. Nur betrübt, weil ich es nicht verstehe.

Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg. Irgendwann, denke ich, werden sich unsere Wege wieder kreuzen. Spätestens dann, wenn die Zeit gekommen ist, dass wir das Blut der Vergangenheit zu Grabe trage müssen. Wenn die Linie am Anfang gekürzt wird, wird sich zeigen, ob das Ende Bestand haben kann. Ich hoffe nur, dass Du dann aufrecht stehen kannst und Dich dem Ganzen nicht wieder entziehst.

gesegnete Angst

Ein Mensch…nur ein Wesen aus Fleisch und Blut…tritt in ein Dein Leben. Nur die bloße gedankliche Anwesenheit dieses Wesens veranlasst Deinen Verstand Haken zu schlagen  und auf den Kopf zu stellen, was bisher richtig war. Du fürchtest Dich und doch genießt Du diese Querschläger in Deinem Hirn. Sie entzünden Synapsen, die tot geglaubt waren. Ein Feuerwerk der Gedanken, Ideen und Zweifel prasselt auf Dich nieder. Jeder neuer Eindruck, der seit Jahren in Dir ruhte und plötzlich wiedergekehrt ist lässt Dich zittern.

Warum zitterst Du? Hast Du Angst? Frierst Du? Dein Blutdruck sinkt und steigt. Lässt Deine Lippen fahl werden und Deine Ohren im nächsten Moment glühen. Ein Druck im Magen raubt Dir den Atem. Du freust Dich auf die Angst, um Dich letztendlich davor zu fürchten.

Die Aufregung vor dem: "Was ist wenn" erschlägt Dich mit Zweifeln. Wie kann es sein, dass Du jetzt das erhälst wovon Du Dein Leben lang geträumt hast? In so mancher Nacht hast Du Dich danach gesehnt. So manche Stunde schien leer. Und plötzlich sollte all dies der Vergangenheit angehören?

Der Pessimismus, der Dir in die Wiege gelegt wurde sticht Dich immer wieder. Er raubt Dir Dein Blut. Versucht an Dir zu zerren. Hält Dich fest. Von Krämpfen geschüttelt rollst Du Dich ein. Einem Embryo gleich suchst Du Schutz in dieser warmen weichen dunklen Höhle – Hoffnung genannt. Du beginnst Dich wohl zu fühlen. Doch die Bedrohung ist allgegenwärtig. Der Pessimismus zaubert Dir Bilder in den Kopf, Erinnerungen, die als Film aneinandergereiht, Dir vor Augen halten, wie Du aus dieser Höhle gerissen wirst. Mit brachialer Gewalt entrissen. Bis Du nackt und bloß am Boden gelegen hast.

Worte

Ich höre sie, die Worte aus deinem Mund. Ich spüre sie, was sie in mir verursachen. Deine Worte können mir Freude bereiten, aber genauso können sie unsagbares Leid schaffen. Wie schnell ist so manches ausgesprochen, ohne abgewogen zu haben, welche Reaktionen es hervorruft. Aber mutieren die Worte nicht plötzlich zu einer Lüge, wenn du sie im Geiste abwägst, errechnest-was sie bei deinem Gegenüber verursachen, und du sie dann wohl portioniert herüberreichst? Versehen mit dem Geschmack, wie du glaubst, dass sie bei mir ankommen könnten oder sollen?

Deine Worte können mich liebkosen, wärmen, streicheln, in den Schlaf wiegen. Aber die selben Worte können mich würgen, mir den Atem stehlen und mir Schmerzen bereiten. Dossierst du das Gift wohlbesonnen, dass es nicht als Gift sondern als Arznei wirkt? Kannst und möchtest du heilen oder Leiden schaffen?

Warum kann das Schwingen von Stimmbändern soviel in einem Menschen beeinflussen? Warum kann das geschriebene Wort, was letztendlich nichts weiter wie Tinte auf Papier ist, ganze Nationen zerstören? Warum sind wir nicht in der Lage, bis zum letzten Rest zu steuern, was wir von uns geben?

Liebkose mich mit deinen Worten, um mir mit dem geschliffenen Dolch aus deinen Worten am Ende die Kehle durchzuschneiden, dass meine Worte versiegen…

Ein Schnitt und Du bist frei…

Du hast mich gebunden…mit Stricken zu Boden geworfen…gefesselt. Du glaubst ich gehöre nur Dir allein. Ja…genau… mit einem bösen Lachen in den Augen pflichte ich Dir natürlich bei. Du trägst immer noch die Nabelschnur Deiner Mutter an Dir, und denkst Du hättest die Welt gesehen. Noch nicht einmal wirklich dem Uterus entschlüpft, glaubst Du, Du könntest mir die Welt erklären. Vergiss es. Ich habe Menschen getroffen, die Du in ihrer Wesensart noch nicht einmal aus Romanen kennst. (Nein, stimmt, Du liest ja nicht.)

Du hast hast ja soviel Wissen in Dir gesammelt….klar, die Theorien anderer…die Du, wie ein Schaf, immer wiederkaust. Ruminantia der Wissende…danke für dieses Lachen, was Du mir schenkst. Und nun möchte ich Dir sanft zeigen, wie es da draußen aussieht, außerhalb des Uterus. Wie schrecklich für Dich. Plötzlich zu sehen, dass Du nichts bist in dieser Welt. Ein Zahnrad, wenn es denn funktioniert, doch nur ein Zahnrad.

Ich habe keine Weisheit, Schläue, Gerissenheit oder Ähnliches in mir. Aber ich habe Menschen getroffen und mit diesen gesprochen. Ich habe gesehen, wie Menschen leiden, wie sie Leiden schaffen, wie sie ihre Lust befriedigen-ohne Rücksicht auf Andere. Deine kleine träge Welt ist nichts im Vergleich zu dem Moloch der da draußen auf Dich wartet!


Und plötzlich stelle ich fest, dass diese Gegebenheit immer wieder kehrt. Nur wechseln beständig die Rollen. Erst war ich der Beobachter, der stille Teilhaber an all diesen Dingen, die ihr Leben nennt. Nun bin ich mutiert. Meine Rolle ist es nun, Anderen die Augen zu öffnen, Leid zu schaffen, wo vorher heile Welt war.

Ich bin müde. Ich bin es leid, zu sehen und zu zeigen. Ich suche den Uterus, der mich beschützt und mich umgibt…abgrenzt von der Welt. Du kannst mir nicht helfen….also ziehe ich weiter.

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