Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Schlagwort: Gedankensumpf (Seite 1 von 2)

Sündenfresser

getrieben von meinen eigenen Gedanken
wachgehalten von Sünden, die ich nie beging
die Bösartigkeiten, derer die mir aus ihrem Leben erzählten, nahm ich mir an
sie hielten mich wach
sie raubten mir das Lächeln
sie nahmen mir den Glauben
ich fühlte das Leid, was sie über andere brachten
und sie lächelten, als sie mir davon berichteten…
sie waren stolz auf ihre Handlungen…
sie hielten sich für stark und mächtig
ich versuchte an ihr Gewissen zu appellieren,
aber da war nichts…
sie hatten keins
es war ihnen egal
bei einigen war ich zugegen
ich griff ein und wurde zum Täter gemacht
ich stellte mich vor die Schwachen
erhielt die Schläge der Täter
aber die vermeintlichen Opfer sympathisierten mit den Tätern
sie traten von hinten auf mich ein, als ich geschwächt war
ich trage die Last anderer
„Warum nimmst Du Dir das auch immer an?“-ist die Frage die ich so oft hörte
„Warum mischst Du Dich da ein?“-weil es sonst niemand tut
„Warum schaust Du nicht woanders hin?“- weil ich durch Ignoranz zum Mittäter werde
So suche ich jeden Tag den Platz an dem man Schutz findet
einen Ort, an denen die Menschen friedlich sind
einen Platz der Stille, der Buße und der Gedenken
einer virtuellen Kirche gleich
ich gehe in die Reihen
setze mich auf eine Bank um zu Schweigen
die Tür zum Altarraum öffnet sich
und die Herren dieses vermeintlich geschützten Ortes treten ein…

Black Cat

Die schwarze Katze schaute mit großen gelb-grünen Augen auf die Frau, die sich soeben zur Tür hereinschob.
„Oh, es regnet? Du bist ziemlich nass! Aber es wurde auch Zeit, dass Du etwas zu Essen besorgt hast…“
Noch während die Frau ihren tropfenden Mantel an den Kleiderhaken hängt, streicht die Katze um ihre Beine. Als der Mantel seinen Platz gefunden hatte und die Frau mit einer ebenso tropfenden Tüte in Richtung Küche abbog, sprang die Katze geschmeidig hinterher – um letztendlich vor ihrem angestammten Platz zu verharren und mit einem lauten, regelrecht drängenden „Miauuuu“, begleitet von einem klagenden, vorwurfsvollen Blick darauf hinzuweisen, dass sie Hunger hat. Die Frau entleerte leise klappernd eine Dose mit Futter in den chromblitzenden Napf. Die schwarze Katze strich nochmals um die Beine der Frau, um dann gierig ihre Nase in den Napf zu stecken. Ein Blick nach oben: sie sucht die Augen der Frau, gefolgt von einem erneuten -diesmal erstaunten- Blick in den Napf.
„Was ist das denn?! Es riecht erbärmlich! Und wie es aussieht! DAS soll ich essen?!“
Angeekelt dreht sich die schwarze Katze um, versucht mit ihrer ureigenen Eleganz den Napf mit fiktiver Erde zuzuscharren. Um dann, den Schwanz steil aufgerichtet-mit dieser leichten Krümmung an der Schwanzspitze-einem erhobenen Mittelfinger gleich, langsam aus der Küche zu spazieren. Im Flur verharrt sie, setzt sich hin, windet den Schwanz leicht um ihren Körper, erhebt die rechte Pfote um diese zu putzen.
“ Ach übrigens… der neue Teppich hier… der war teuer, oder? Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich zu den restlichen Möbeln passt…“
sagte die Katze, krümmte sich und erbrach sich unter martialischen Geräuschen auf eben diesen Teppich…

Minne abstrus

So suche ich der Stille Klangin meiner Hoffnung Abgesang

Oftmals im Zweifel totgeschwiegen

Seh ich den Korpus faulend liegen
von meinen Träumen…
In dieser stillen schleichenden Schlacht
Entzog sich mein Handeln jeglicher Macht

Verloren noch die Seele zittert
Des Schmerzes Bluthund Beute wittert
Und stürzt sich auf den Leib…
Er reisst die Brocken aus dem Sein
Jeder notwendige Atemzug gelingt nur noch in Pein

Die Seele aus dem Fleische schwindet
Der letzte Gedanke sich in Tränen windet
Die Angst dominiert…
Und stetig macht sich Frieden breit
Dein Atem gibt mir das letzte Geleit

Ein letzter Windhauch streift die Haut
Mein bleiches Gesicht zum Himmel schaut

Ich schmecke Blut….

Zweifel

Warum zweifelst Du an Dir?
Warum hast Du nicht den Mut zu Dir zu stehen?
Warum stellst Du andere in ihrem Empfinden in Frage, anstatt die Zeichen zu deuten, die Dein Verstand doch längst offensichtlich empfangen hat?
Warum versteckst Du Deine Gefühle?
Wie sollte ein Mensch Dir Deine Wünsche erfüllen,  wenn Du sie für Dich selbst leugnest?
Wie soll ich den Mut aufbringen,  näher an Deinen Geist zu rücken,  wenn Du Dich abwendest?
Deine Augen sagen „komm!“
Dein Körper sagt „komm!“
Und plötzlich zwingst Du Dich zur Selbstdisziplin und wendest Dich ab…
Was lässt Dich zweifeln?
Lass mich Deine Zweifel ausräumen. ..
Bitte!
Für Dich
für mich
Für uns (?)
Schau in den Spiegel
Glaubst Du, Du wärst es nicht wert geliebt und begehrt zu werden?
Wer hat Dich glauben lassen Du seiest es nicht wert?
Warum legst Du wert auf diese Menschen, die Dich das haben glauben lassen?
Schau auf das Offensichtliche!
Hör auf Deine Intuition!
Schieb die Zweifel etwas beiseite!
Ich bin wie Du!
Ich reiche Dir meine Hand, nimm sie…
Bitte!
Für Dich
Für mich
Für uns (?)

Sag mal hörst (Du) mir nicht zu?!

Doch ich höre zu…
Sehr gut sogar!…
Ich höre mehr als Du sagst. ..
Ich höre auf die Worte, die auf den Menschen Rückschlüsse ziehen lassen…
Die Worte die Du für alle sprichst erreichen mich nur bedingt. …
Leider. ..
Ich möchte natürlich auch diese hören!
Nicht weil ich muss, sondern weil ich will…
Weil sie relevant sind -ohne Zweifel!
Aber sie erreichen mich nicht…
Ich will sie hören um Dir meinen Respekt zu zollen. ..
Um Dir zu zeigen wie sehr ich Dein Wissen wertschätze…
Aber es rauscht im Kopf…
Meine Gedanken gleiten ab…
Gleiten zu Fragen, die ich zu gern beantwortet haben möchte, aber niemandem stellen kann…
Dir nicht…keinem anderen…nur dem Leben selbst.Und das antwortet üblicherweise nicht direkt…

Jeder Augenkontakt im Dialog lässt mich aufblühen…
Jeder abgewendete Blick lässt mich hungern…
Meine Augen sehen jede Bewegung Deiner Hände, jede Gestik, jede Mimik…
Mein Hirn fragt nach dem Warum…
Es fragt nach dem Wie…
Es fragt nach dem Wann…
Es kontert zugleich mit einem „sicherlich niemals“…
Und sofort setzt Trübsal ein…
Ein Augenkontakt -und die Euphorie schießt als Hitze durch meine Adern…
Was wäre wenn?…
Warum nicht?…
Was kann ich tun?…
Was fühlst Du?…
….
Ähm,  was hast Du gerade gesagt?
(es ist so laut hier gerade…in meinem Kopf)

Infixus sum in limo profundi et non est substantia

Ihr wollt wissen warum?

Weil niemand da war als sie mich brachen…

Weil niemand da war als mein Blut an meinen Armen entlang lief…

Weil niemand da war als ich nachts von Fremden mitgenommen wurde…

Weil niemand da war als ich unzählige Nächte vor Angst nicht schlafen konnte…

X

Weil niemand da war als ich etliche dieser Pillen mit Wodka herunterspülte…

Weil niemand da war als ich nichts zu essen hatte…

Weil niemand da war als seine Fäuste wieder und wieder auf mich einschlugen. ..

Weil niemand da war als er mich schändete…

Weil niemand da war als die Klinge in meine Haut und Fleisch drang…

XX

Weil niemand da war als mir mehrmals alles genommen wurde was ich besaß…

Weil niemand da war als mein Kind gebrochen wurde…

Weil niemand da war als mich die Schmerzen auffraßen…

XXX

Weil niemand da war als ich nächtelang meinen ängstlich weinenden Sohn versuchte zu beruhigen…

Weil niemand da war als unzählige Male mein Herz brach…

Weil niemand da war als ich reden wollte…

Allerdings:

Weil ihr da wart um mich an eurem Erfolg teilhaben zu lassen…

Weil ihr da wart um mich mit eurem Pseudowissen aufzuklären…

Weil ihr da wart um mit dem Kopf zu schütteln…

Weil ihr da wart um mit dem Finger auf mich zu zeigen…

Weil ihr da wart um bereitwillig zu nehmen…

Weil ihr da wart um euch helfen zu lassen…

Weil ihr da wart um mir Vorwürfe zu machen…

Weil ihr da wart mir eure Sorgen und Probleme zu erzählen…

Weil ihr da wart damit ich für euch kämpfe…

Weil ihr da wart als es euch nutzte
und ihr keine Zeit mehr hattet als ich euch brauchte…

Und weil ihr da wart um mit mir zu lachen aber gehen musstet als die Themen ernster wurden…

ein Wunsch

Ich wünsche mir…

einen Menschen zu treffen, der befähigt ist meine Seele zu berühren. So wie Musik unter meine Haut dringt, sich tief in mein Inneres gräbt und in der Lage ist mein Gemüt zu erhellen und meine Gedanken zu entführen. So wie ein Gemälde, bei dessem Anblick mir die Tränen der Rührung in die Augen steigen, mir die Gänsehaut in sanften Schauern über die Haut fährt. Ein Mensch, der in seiner individuellen Art in der Lage ist, sich unzensiert zu präsentieren. Ein Mensch, der friedlich unangepasst sich selbst sieht, sich seiner Unzulänglichkeiten nicht schämt. Dem Doktrin der Gesellschaft nicht unterworfen ist.

Jeden Tag überkommen mich aber immer mehr die Zweifel, ob es einen solchen Menschen überhaupt gibt. Wir sind ein Produkt der Gesellschaft,unseres Umganges in der Vergangenheit. Wir passten uns vermeintlichen Regeln an, oder brachen sie bewusst. Wir formten uns selbst oder ließen uns formen. Letztendlich um, wie ein Chamäelon, uns der Umgebung anzupassen, nicht aufzufallen-sei es um zu jagen oder sei es um uns selbst zu schützen.

Ich wünsche mir….

selbst nicht mehr Seelen berühren zu müssen, die am Ende an mir scheitern und sich wie Mimosen zusammenziehen. Ich habe niemals einem Menschen etwas schlechtes zufügen wollen. Dennoch habe ich mit dieser Berührung viele Menschen in ihren Grundfesten erschüttert. Das war gut und dennoch tut es mir leid.Im Nachgang hat es ihnen Gutes gebracht-sie haben ihre Ketten aufgebrochen und waren nunmehr in der Lage sich selbst zu finden. So viele waren nun befähigt neue Wege einzuschlagen. Und so viele fanden hernach ihr Glück. War es richtig? War es falsch?

Ich wünsche mir…

eine Zeit nach der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, die mich zur Ruhe kommen lässt.

 

Kann Dummheit weh tun?

Mein ganzes Leben sehe ich mich damit konfrontiert mein Gegenüber zu bestaunen. Ich freue mich über jedes Individuum, welches in mein Leben tritt. Ich sehe es, beobachte es und staune. Staune über mich selbst, wie ich reagiere. Leite vom Verhalten des Beobachteten ab, wie ich mich verhalten kann und wie ich mich wirklich verhalte. Was ist richtig, was ist falsch? Ich halte nichts von Dogmen, die von Menschen kreiert wurden, die Nichts wissen. Es gibt meist keine Basis für diese Dogmen, keine Logik und keine Struktur. Mir sind sie längst zuwider geworden, diese Menschen, die lautstark ihren Platz fordern. Sie lassen wenig Individualität des Anderen zu. Sie fordern! Sie drängen die Leisen, die Sanften, die Ängstlichen und Schüchternen beiseite. Schieben sie von ihrem Platz und breiten sich aus, wie ein Geschwür. Wie von einem Bakterium befallen stirbt sukzessive jegliche Intelligenz in ihrem Umfeld und hinterlässt nur noch nekrotisches Gewebe in Form menschlicher Figuren. Eine Anhäufung von Zellen, die wie eine mehrzellige Amöbe wabert aber nichts vollbringt. Plötzlich wird man auf die bloße Existenz reduziert. Funktionierend. Existierend. Kriechend. Kein Impuls setzt mehr ein Zeichen für die Evolution. Die Degeneration der Intelligenzen schreitet fort.  Das Bewusstsein der eigenen Existenz ist auf ein Minimum gemindert. Lediglich die Hülle wird noch als „Ich“ registriert. Die Antennen zum „Sein“ sind längst tot. Kein Gefühl mehr für das „Sich selbst“ -somit auch keine Gefühl mehr für das Andere. Ich sehe das Sterben, das Mutieren der Zellen. Ich fürchte eine Infektion-doch Dummheit ist nicht ansteckend. Oder doch? Genügen wenige Faktoren, um das Denken zu stoppen? Für immer zu töten? Oder komatisch zu lähmen? Dummheit schmerzt nicht. Da der Körper auf Funktion und Selbsterhalt geschalten hat, bleibt kein Raum für eine Stimulation des Neokortex-eine fortschreitende Degeneration ist die Folge. Ein Massensterben und Siechtum. Ich spüre den Schmerz. Schmerz der vom Sehen, Hören, Fühlen und Riechen kommt. Jeder Kontakt mit bereitet Übelkeit und dennoch ist der Wille zu finden ungebrochen. Ich steige über die Berge aus menschlichen Amöben. Dränge mich an ihnen vorbei und suche das Leben. Leben in einem Ozean aus Fleisch…

Die Suche nach der Ruhe in der Zeit

Es gab oft Momente, da wünschte ich mir einen Stillstand in der 4ten Dimension. Manchmal, weil ich innehalten wollte um den Moment auszukosten. Manchmal, weil ich erstarrt war vor Angst und den Moment nach dem Augenblick fürchtete. Hier habe ich sie festgehalten… diese Momente… in Bildern und Worten.

Finde Dich…in dieser Zeit…halte inne…erlebe die Sekunde-und sag etwas dazu!

into the tree

gesegnete Angst

Ein Mensch…nur ein Wesen aus Fleisch und Blut…tritt in ein Dein Leben. Nur die bloße gedankliche Anwesenheit dieses Wesens veranlasst Deinen Verstand Haken zu schlagen  und auf den Kopf zu stellen, was bisher richtig war. Du fürchtest Dich und doch genießt Du diese Querschläger in Deinem Hirn. Sie entzünden Synapsen, die tot geglaubt waren. Ein Feuerwerk der Gedanken, Ideen und Zweifel prasselt auf Dich nieder. Jeder neuer Eindruck, der seit Jahren in Dir ruhte und plötzlich wiedergekehrt ist lässt Dich zittern.

Warum zitterst Du? Hast Du Angst? Frierst Du? Dein Blutdruck sinkt und steigt. Lässt Deine Lippen fahl werden und Deine Ohren im nächsten Moment glühen. Ein Druck im Magen raubt Dir den Atem. Du freust Dich auf die Angst, um Dich letztendlich davor zu fürchten.

Die Aufregung vor dem: "Was ist wenn" erschlägt Dich mit Zweifeln. Wie kann es sein, dass Du jetzt das erhälst wovon Du Dein Leben lang geträumt hast? In so mancher Nacht hast Du Dich danach gesehnt. So manche Stunde schien leer. Und plötzlich sollte all dies der Vergangenheit angehören?

Der Pessimismus, der Dir in die Wiege gelegt wurde sticht Dich immer wieder. Er raubt Dir Dein Blut. Versucht an Dir zu zerren. Hält Dich fest. Von Krämpfen geschüttelt rollst Du Dich ein. Einem Embryo gleich suchst Du Schutz in dieser warmen weichen dunklen Höhle – Hoffnung genannt. Du beginnst Dich wohl zu fühlen. Doch die Bedrohung ist allgegenwärtig. Der Pessimismus zaubert Dir Bilder in den Kopf, Erinnerungen, die als Film aneinandergereiht, Dir vor Augen halten, wie Du aus dieser Höhle gerissen wirst. Mit brachialer Gewalt entrissen. Bis Du nackt und bloß am Boden gelegen hast.

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