Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

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Metamorphose in der Glut

Ein hässliches Stück Eisen – rostig lag es in einer dunklen Ecke, in die es vor Jahren achtlos getreten wurde. Die Asseln liefen darüber und Ratten berochen es bei Nacht. Lange lag es da. Unbeachtet, beiseite geschoben. Mit leisem Klappern suchte es auf sich aufmerksam zu machen. Doch längst war es vergessen. Bis zu jenem Tag. Gepackt von starker aber doch weicher Hand wurde es aus dem Dunkel gerissen, empor gehoben und betrachtet, beklopft und auf seine Stabilität hin geprüft. 

Ein Feuer wird entzündet. Beissender Rauch drängt sich in die letzte Nische des Raumes flüchtet durch die Ritzen des Mauerwerks nach draußen. Fort um Wärme und einen eigenartigen Geruch zu hinterlassen. Die Glut, als ruhiges Überbleibsel des entfachten Feuers, leuchtet in warmen Farben. Bereit das rostige Eisen formbar zu machen. Die Flammen peitschen auf, nähren das Feuer und geben die Hitze an das Eisen weiter. Rot glühend wird es dem warmen Hort entnommen. Mit schweren gezielten Schlägen aus der starken und doch weichen, präzise geführten Hand wird es sanft geformt. Der Zunder weicht vom Eisen und legt das bloße glühende Metall frei. Mit jedem Schlag weicht dieser Rest aus alten Zeiten.

Als die Sonne sich neigt und das Ende des Tages ankündigt ist das Werk getan. Die letzte Glut erlischt da sie nicht mehr genährt wird. In schwarzem Glanz steht das Eisen da. Geschwungen und gedreht, filigran und doch so standhaft und unzerbrechlich. Schwer und doch so leicht wirkend…  Die Metamorphose in der Glut hat dem tristen, rostigen Grau Leben eingehaucht. Hat es zu Etwas werden lassen, was nicht vorstellbar war, als es noch von Spinnen umwebt war….

im Blut gefangen

Der 6te Tag im Wonnemonat ist Dir gegeben. Dies war auch der letzte Tag an dem ich ein lebendiges Zeichen von Dir sah. Vor vielen Monden…
Einst warst Du von meinem Blut…auf dem Papier bist Du es noch…aber wie es aussieht nur noch da.
Der selben Linie folgend gingen wir einst gleiche Wege. Irgendwann bogst Du ab…oder ging ich einen anderen Weg? ich weiß es nicht…und relevant ist dies wohl auch nicht mehr. Ich habe Ausschau gehalten. Oft sah ich nach Dir…aber Du hast und hattest nur Dein Ziel vor Augen. Es ist schwer begreiflich für mich, da ich doch den vergangenen gemeinsamen Weg für schön, kraftgebend und ehrlich hielt. Nun, ich war wohl blind, und habe nicht gesehen, dass Du dies nicht so gesehen hast. Gern hätte ich Dich begleitet, da ich weiß, dass Du ebenso steinige Wege gegangen bist, wie ich.Und ich hätte auch Deine Begleitung gebraucht. Aber Du wolltest dies nicht. Bis heute weiß ich nicht warum. Die Ehrlichkeit, die mir an der Stelle fehlt ist sehr verletzend für mich. Aber ich bin nicht böse. Nur betrübt, weil ich es nicht verstehe.

Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg. Irgendwann, denke ich, werden sich unsere Wege wieder kreuzen. Spätestens dann, wenn die Zeit gekommen ist, dass wir das Blut der Vergangenheit zu Grabe trage müssen. Wenn die Linie am Anfang gekürzt wird, wird sich zeigen, ob das Ende Bestand haben kann. Ich hoffe nur, dass Du dann aufrecht stehen kannst und Dich dem Ganzen nicht wieder entziehst.

gesegnete Angst

Ein Mensch…nur ein Wesen aus Fleisch und Blut…tritt in ein Dein Leben. Nur die bloße gedankliche Anwesenheit dieses Wesens veranlasst Deinen Verstand Haken zu schlagen  und auf den Kopf zu stellen, was bisher richtig war. Du fürchtest Dich und doch genießt Du diese Querschläger in Deinem Hirn. Sie entzünden Synapsen, die tot geglaubt waren. Ein Feuerwerk der Gedanken, Ideen und Zweifel prasselt auf Dich nieder. Jeder neuer Eindruck, der seit Jahren in Dir ruhte und plötzlich wiedergekehrt ist lässt Dich zittern.

Warum zitterst Du? Hast Du Angst? Frierst Du? Dein Blutdruck sinkt und steigt. Lässt Deine Lippen fahl werden und Deine Ohren im nächsten Moment glühen. Ein Druck im Magen raubt Dir den Atem. Du freust Dich auf die Angst, um Dich letztendlich davor zu fürchten.

Die Aufregung vor dem: "Was ist wenn" erschlägt Dich mit Zweifeln. Wie kann es sein, dass Du jetzt das erhälst wovon Du Dein Leben lang geträumt hast? In so mancher Nacht hast Du Dich danach gesehnt. So manche Stunde schien leer. Und plötzlich sollte all dies der Vergangenheit angehören?

Der Pessimismus, der Dir in die Wiege gelegt wurde sticht Dich immer wieder. Er raubt Dir Dein Blut. Versucht an Dir zu zerren. Hält Dich fest. Von Krämpfen geschüttelt rollst Du Dich ein. Einem Embryo gleich suchst Du Schutz in dieser warmen weichen dunklen Höhle – Hoffnung genannt. Du beginnst Dich wohl zu fühlen. Doch die Bedrohung ist allgegenwärtig. Der Pessimismus zaubert Dir Bilder in den Kopf, Erinnerungen, die als Film aneinandergereiht, Dir vor Augen halten, wie Du aus dieser Höhle gerissen wirst. Mit brachialer Gewalt entrissen. Bis Du nackt und bloß am Boden gelegen hast.

Männer von heute

Die Männer von heute sind, sofern sie noch nicht Opfer einer Ehefrau geworden sind, kleine Jungs. Sie suchen etwas zum spielen. Sie streifen durch die Straßen, bis sie es sehen: ihr gewünschtes Spielzeug. Die Augen beginnen zu glänzen. Aufgeregt hüpfen sie auf und ab. Immer wieder zerren sie an der Hand der Mutter, deuten stammelnd auf das gewünschte Objekt. Wälzen sich Nachts unruhig hin und her. Sie wollen dieses Spielzeug. Und nur das. In ihren Träumen halten sie es eng umschlungen. Liebkosen und streicheln es. Ihre Beinchen strampeln im Schlaf die Decke weg. Und der Schweiß durchnässt ihre Haare.

Dann kommt der Tag, an dem sie ihr geliebtes Spielzeug vor sich haben. Aufgeregt streicheln und liebkosen sie es. Betrachten es von allen Seiten. Hüpfen wieder freudig auf und ab. Sie zeigen es stolz ihren Freunden. Beraten sich untereinander, wer das beste und schönste Spielzeug hat. Sie schauen, was sich bewegen und drehen lässt. Bis zu welchem Punkt man die Bauteile biegen kann, bis sie brechen. Am Abend liegt es am Boden. Kaputt. Ein schneller achtloser Tritt in die Ecke, ein letzter Wehmütiger Blick. Und die Suche nach dem neuen Spielzeug beginnt.

Worte

Ich höre sie, die Worte aus deinem Mund. Ich spüre sie, was sie in mir verursachen. Deine Worte können mir Freude bereiten, aber genauso können sie unsagbares Leid schaffen. Wie schnell ist so manches ausgesprochen, ohne abgewogen zu haben, welche Reaktionen es hervorruft. Aber mutieren die Worte nicht plötzlich zu einer Lüge, wenn du sie im Geiste abwägst, errechnest-was sie bei deinem Gegenüber verursachen, und du sie dann wohl portioniert herüberreichst? Versehen mit dem Geschmack, wie du glaubst, dass sie bei mir ankommen könnten oder sollen?

Deine Worte können mich liebkosen, wärmen, streicheln, in den Schlaf wiegen. Aber die selben Worte können mich würgen, mir den Atem stehlen und mir Schmerzen bereiten. Dossierst du das Gift wohlbesonnen, dass es nicht als Gift sondern als Arznei wirkt? Kannst und möchtest du heilen oder Leiden schaffen?

Warum kann das Schwingen von Stimmbändern soviel in einem Menschen beeinflussen? Warum kann das geschriebene Wort, was letztendlich nichts weiter wie Tinte auf Papier ist, ganze Nationen zerstören? Warum sind wir nicht in der Lage, bis zum letzten Rest zu steuern, was wir von uns geben?

Liebkose mich mit deinen Worten, um mir mit dem geschliffenen Dolch aus deinen Worten am Ende die Kehle durchzuschneiden, dass meine Worte versiegen…

Ein Schnitt und Du bist frei…

Du hast mich gebunden…mit Stricken zu Boden geworfen…gefesselt. Du glaubst ich gehöre nur Dir allein. Ja…genau… mit einem bösen Lachen in den Augen pflichte ich Dir natürlich bei. Du trägst immer noch die Nabelschnur Deiner Mutter an Dir, und denkst Du hättest die Welt gesehen. Noch nicht einmal wirklich dem Uterus entschlüpft, glaubst Du, Du könntest mir die Welt erklären. Vergiss es. Ich habe Menschen getroffen, die Du in ihrer Wesensart noch nicht einmal aus Romanen kennst. (Nein, stimmt, Du liest ja nicht.)

Du hast hast ja soviel Wissen in Dir gesammelt….klar, die Theorien anderer…die Du, wie ein Schaf, immer wiederkaust. Ruminantia der Wissende…danke für dieses Lachen, was Du mir schenkst. Und nun möchte ich Dir sanft zeigen, wie es da draußen aussieht, außerhalb des Uterus. Wie schrecklich für Dich. Plötzlich zu sehen, dass Du nichts bist in dieser Welt. Ein Zahnrad, wenn es denn funktioniert, doch nur ein Zahnrad.

Ich habe keine Weisheit, Schläue, Gerissenheit oder Ähnliches in mir. Aber ich habe Menschen getroffen und mit diesen gesprochen. Ich habe gesehen, wie Menschen leiden, wie sie Leiden schaffen, wie sie ihre Lust befriedigen-ohne Rücksicht auf Andere. Deine kleine träge Welt ist nichts im Vergleich zu dem Moloch der da draußen auf Dich wartet!


Und plötzlich stelle ich fest, dass diese Gegebenheit immer wieder kehrt. Nur wechseln beständig die Rollen. Erst war ich der Beobachter, der stille Teilhaber an all diesen Dingen, die ihr Leben nennt. Nun bin ich mutiert. Meine Rolle ist es nun, Anderen die Augen zu öffnen, Leid zu schaffen, wo vorher heile Welt war.

Ich bin müde. Ich bin es leid, zu sehen und zu zeigen. Ich suche den Uterus, der mich beschützt und mich umgibt…abgrenzt von der Welt. Du kannst mir nicht helfen….also ziehe ich weiter.

Dejavu?!

Und wieder ist es soweit.
Derselbe Ablauf.
Dieselben Gefühle.
Derselbe Schmerz.
Dasselbe Leid.

Es geht doch gar nicht mehr ohne, wie mir scheint. Ich trample in deiner Vulnerabilität herum, du in meiner…je nach Geschmack…der Egoismus macht es möglich…

Ich hab dich gesehn…gefühlt…gemocht…geliebt….und dann, wie aus dem Nichts erschlägt mich wieder der Zweifel. Ich finde die Indizien, die ich benötige, um mir selbst zu sagen, dass doch alles Shit ist.

Heute morgen war noch alles super. Es war schön. Und nun, ganz wenige Stunden später, liege ich am Boden. Erschlagen von meinen Ängsten und Bedenken. Warum kannst Du sie nicht zerstreuen? Ich habe geglaubt, Du könntest es…

Muss ich dich jetzt gehen lassen?
Muss ich dich gehen lassen, um dich nicht zu verletzen?
oder Muss ich dich gehen lassen, um mich zu schützen?


Ich schreibe es hier her. Da ich es dir nicht sagen kann… :

Ich liebe Dich.

Was für ein furchtbarer Satz. Ich hasse ihn. Soviel Glück, auf das am Ende immer Leid folgt. Ich möchte mich dagegen wehren. Immer wieder…jeden Tag…aber ich kann es nicht. Das Glück ist einfach zu gut…tut zu gut…aber der Schmerz der folgt…

Vielleicht (ja, die Hoffnung stirbt nie)…gibt es doch einmal ein gutes Ende…oder eine Ende was sich lang hinausschieben lässt. Nun, die Hoffnung eben…

In Gedanken…an Dich…

Plötzlich…

…überschlagen sich die Gedanken.
Die Ehrfurcht vor dem Gefühl raubt mir den Atem
Ich sehe-fühle-rieche-schmecke
nur noch dich…

Ich zauderte beim Gedanken an das „Wenn“
doch nun,
als ich es zuließ
überfällt es mich
umgarnt mich
lässt mich ruhen
spendet Wärme
läßt mich sein

Niemals hätte ich zu hoffen gewagt
dort anzukommen
wo ich jetzt zu sein scheine

Alles ist neu
und doch so vertraut
ich lege mich nieder
lass mich treiben
möchte mehr
mehr sehen
mehr fühlen
mehr riechen
mehr schmecken

Haltlos sein
alles genießend wollend
jetzt und hier

Vielen Dank

Ich danke Dir, dass Du ungefragt in mein Leben getrampelt bist.

Danke, dass Du alles platt getreten hast, was ich Emotionen nannte. Danke, dass Du mich neu definiert hast. Und Danke, dass ich durch Dich alles neu sehen kann. Auch Dich.

Zerissen

Ich leide mit dir, für dich, durch dich… In jedem Moment, in dem du in meinen Gedanken bist, fühle ich mich gut und doch so schlecht. Wenn du vor mir stehst, ich in deine Augen sehe, dann wird mir bewusst, was mir fehlt, und scheinbar doch so nah ist. Du bist mein Spiegel…du hälst mir diesen Spiegel nicht vor, nein DU bist der Spiegel.

Ich möchte ihn zerschlagen und liebkosen.
Mich selbst zerschlagen und liebkosen.
Uns zerschlagen und liebkosen.

Ich möchte wegrennen und doch bleiben, an dich denken und dich doch vergessen, dich halten und doch wegstossen, dich sehen und doch die Augen verschliessen, dich hören und doch meine Ohren zuhalten…

Du gibst mir Zeit, um mich zugleich zu drängen. Du schaust mich liebevoll an, um mich zugleich eiskalt abzuweisen. Du bewunderst mich, um mich zugleich zu demütigen.

Warum tust du das? Die Ungewissheit frisst mich auf. Sie frisst UNS auf. Gibt es UNS denn überhaupt? Oder gibt es nur 2 Indivduen, die einzeln existieren, um den anderen schleichen, die Krallen gewetzt, um sich zu wehren(?) oder um anzugreifen(?)…

Ich weiß es nicht…

Weißt du es?

Laß es mich wissen…

Bitte

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