Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Kategorie: Gedanken (Seite 5 von 8)

Kleinod

Ein filigranes Meisterwerk der Existenz. Robust und gleichzeitig zerbrechlich. Ein Kleinod. Jede Berührung zeigt die Besonderheit der Sache. Jeder Gedanke wärmt von innen. Die bloße Existenz wird zur Sucht. Die Nichtpräsenz erzeugt ein Gefühl…

einer kühlen Brise gleich fährt sie durch die Knochen. Lässt den Körper erschaudern. Steigert die Sehnsucht auf Präsenz ins Unermessliche. Die Omnipräsenz begleitet den Tag…führt in in die Nacht…geleitet durch Träume…und begrüßt den neuen Tag. Das Stundenglas wird zu Freund und Feind zugleich.

Warten…verinnen…warten…verrinnen…die Stunden haben keine feste Größe mehr. Wie ein Specht hackt das Ticken der Uhr kontinuierlich in meinen Schädel. Bis es nach und nach leiser wird. Letztendlich nur noch ein sanftes Rauschen ist. Dann wird es wieder lauter…und trommelt kontinuierlich an mein Ich.

Ich schließe die Augen und sehe immer das gleiche Bild. Und plötzlich gibt es keine kalte Brise mehr…es wird windstill…die Sonne bricht mit ihren Strahlen durch die letzten Reste des verbliebenen Laubes. Ein sanftes Gefühl der Wärme breitet sich aus…

Danke dafür…

Socialis

Geboren in einer Zeit, in der keine Augen mehr auf dem Anderen ruhen. Eine Zeit in der die  Worte ungehört bleiben. Eine Zeit in der Schmerz zum Theater mutiert und  Angst als Mittel zum Zweck dient. Die Freude im Keim erstickt und zertreten wird. In Hast eilen sie an aneinander vorbei. Sie trampeln über die Körper derer, die gestürzt sind auf dem Weg zum Ziel. Das Ziel ist fern, aber dennoch stets vor Augen:  Geld…Reichtum…Macht…Konsum. Kaufen um zu Leben. Tot im Gefühl, heuchelt der Besitz dem Körper Emotionen vor. Unfähig zum Genuss, unfähig zur Freude …wird eine virtuelles Gefühl erzeugt. Medien schaffen und nähren dieses feiste, wabernde künstliche Monstrum. Implementieren in den hirnlosen Köpfen, was gut und schlecht ist-ein Dogma. Blutleere, funktionierende, geistlose Körper in buntes Tuch gehüllt-stolzierend, verkleidet, heuchelnd- gieren sie nach mehr. Ihr Monstrum zu nähren ist Lebenszweck. Der süßliche  Geruch des Scheins verursacht Übelkeit. Falsche Zungen erzeugen Ekel.

Ich suchte die Körper der Gestürzten. Suchte die, die liegen blieben, die die aufgestanden sind um zurück zu gehen…aber fand nur Leichen…

Insomnie

Ruhelos streife ich durch die Nacht…ich suche Dich…

Ich hab die Irrlichter gejagt, weil ich dachte Du bist es…

Ich habe Schatten gejagt, weil ich dachte Du bist es…

Ich habe Geräusche gejagt,weil ich dachte Du bist es…

Ich will Dich nicht jagen..ich will Dich finden. Zwischen meinen Träumen…in dunkler Nacht.

Fernab vom Menschengetummel suche ich Dich.

Fernab von Hast und Ruhelosigkeit suche ich Dich.

Tief in meinen Gedanken suche ich Dich.

Und während ich Dich suche, laufe ich vor Dir davon…denn Du suchst mich…

Ich höre meinen Herzschlag und hoffe das bist Du.

Ich höre meinen Atem und hoffe das bist Du.

Ich sehe meinen Schatten und hoffe das bist Du.

Rufe mich…und ich werde stehenbleiben…Dich sehen…hören…riechen. Und dann weiß ich, Du bist da. Dann bist Du zwischen meinen Träumen, tief in meinen Gedanken. Du bist der Atem, den ich höre, Du bist der Herzschlag den ich spüre.  Dann gehört die Ruhe der Nacht wieder mir…

Zugfahrt

Ich sitze in diesem Zug. Die Zeit fließt dahin. Am Fenster ziehen Landschaften und Städte vorbei. Sonnenschein, Regen, Schnee…ich sehe alles durch diese zerkratze Scheibe. Aber hier, in meinem Abteil sehe ich nur. Und ehe ich es wahrnehme, ist es schon vorbei. Die Gewitterwolke am Horizont, wie sie sich aufbauscht…bedrohlich…schnell kommt sie näher…die Blitze zucken…und wusch…ich bin weiter gefahren. Bereits fort, als die ersten Tropfen gegen die Scheibe trommeln.

Oft gesellen sich Menschen zu mir, in mein Abteil. Einige mit Sommerhut und braun gebrannter Haut. Einige durchnässt vom Regen…wir reden. Ich höre ich Geschichten. Höre die Erlebnisse im Gewitter, im Regen, im Sonnenschein…

Irgendwann steigen sie wieder aus. Sie haben ihren Bahnhof gefunden, oder müssen weiter, woanders hin. Ich bleibe sitzen..in meinem Abteil. Lehne mich zurück…gönne mir einen weiteren Kaffee, schaue aus dem Fenster und warte auf den nächsten Halt. Wer wohl diesmal zusteigt?

Der Zug rattelt und dröhnt in seinem stählernen Gleisbett. Mal langsam-ich kann die Landschaft genießen… mal schnell-das Leben zieht in bunten Streifen vorbei.

Irgendwann, wird mein Bahnhof kommen. Mein Zielpunkt. Ich werde meinen Mantel nehmen, meine Sachen packen…ein letzten flüchtigen Blick durch das Abteil streifen lassen und ein letztes Mal diesen vertrauten Geruch wahrnehmen von altem Leder, Holz und Tabak.

Irgendwann

Der Zug hält. Die Tür zum Abteil wird geöffnet. Ich sehe in diese Augen… Ist hier noch ein Platz frei? Ein Lächeln huscht mir über das Gesicht: Natürlich..bitte sehr…

Der Zug fährt an..

wortloses Zwiegespräch

Du schon wieder. Wortlos sehe ich Dich an. Alt bist Du geworden. Deine Augen scheinen trüber als sonst…müde. Die Haut ist fahl und Deine Wangen sind eingefallen. Dein mattes glanzloses Haar fällt Dir in kleinen Strähnen ins Gesicht.

Was schaust Du mich so an?

Ich lächle Dich an und Du lächelst müde zurück. Es wirkt nicht echt. Deine verkniffenen Mundwinkel ziehen sich leicht, fast unmerklich nach oben. Ich schalte das Licht ein um Dich besser zu sehen. Du kneifst geblendet Deine müden Augen zusammen.

Was ist passiert?

Ich versuche zu reflektieren, wie Du ausgesehen hast, als ich Dich das letzte Mal bewusst angesehen habe. Ich weiß es nicht mehr, irgendwie scheint es lang her zu sein. Und während ich Dich so ansehe erkenne ich Züge Deiner Schwester an Dir wieder. Es schüttelt mich kurz kalt beim Gedanken daran. Deine grauen Schläfen sehen interessant aus. Du bist alt geworden.

Ich kneife ein Auge zusammen um Dich ohne Brille besser zu erkennen. Unverändert schaust Du mich blass an. Ich muss schmunzeln: Du siehst gerade ein wenig verrückt aus.

Ich öffne den Wasserhahn um mein Gesicht mit kaltem Wasser zu benetzen. Meine Augen brennen-die Nacht war kurz. Ich streiche meine Haare nach hinten, schaue nach oben und sehe in Dein nasses Gesicht und muss lächeln…ja, Du bist alt geworden…

 

Schatten

Ich sehe und erlebe sie jeden Tag: Menschen.

Sie laufen, rennen, stehen, sitzen,ruhen. Ich beobachte sie und bemerke ihre Schatten. Schatten aus der Vergangenheit, die ihr Handeln und Denken beinflussen. Manche werden von ihren Schatten dominiert. Sie sind gefangen in den Schatten der schlechten Erfahrungen und Erinnerungen. Sie fühlen sich machtlos, teilweise ängstlich-weil der Schatten auf ihnen ruht. Sie lassen es zu, dass sich die Schatten auf ihr Umfeld, ihre Mitmenschen ausbreiten-und merken es nicht einmal. Viele fragen sich leise nach dem Warum…aber sie bemerken die Schatten nicht. Sie wissen nicht, wie leicht es sein kann, aus diesen heraus zu treten. Sie wissen nicht, dass man aus den Schatten treten muss, solange diese noch klein und schmächtig sind.

Viele Menschen reagieren aggressiv, wenn man sie sanft darauf anspricht, dass sie Schatten haben. Sie sind abweisend und leugnen-doch deutlich sehe ich die Angst in ihren Augen. Geprägt vom Schatten.

Ich sehe die Angst in Deinen Augen…

Ich zeige Dir Deinen Schatten, wann immer Du es zulässt. Ich zeige Dir die Grenzen Deines Schattens. Nur Du allein kannst diese Schatten hinter Dir lassen. Bedenke, sie werden nie verschwinden. Aber dies wäre auch nicht sinnvoll, denn diese Schatten haben dafür gesorgt, dass Du der Mensch bist, der Du bist. Aber Du kannst sie zurücklassen…Du kannst sie als Warnung für Deine Zukunft nehmen, nicht in die gleichen Schatten zu geraten. Dafür sind sie da.

Schau auf Deine Schatten…sie wurden aus Emotionen geboren…

Ich verurteile Dich nicht, weil Du Schatten hast. Aber ich verurteile Dich, wenn Du es zulässt, dass sie andere Menschen beinträchtigen… Wenn Deine Schatten zu ihren werden. Denn Du könntest das verhindern, wenn Du wolltest.

Du bist kein Opfer, sondern Täter, wenn Du glaubst, dass Du korrekt seiest-nur die anderen schlecht. Die Angst in Deinen Augen zeigt aber, dass Du kein Täter sein willst…

(K)Ein Schattenspiel…

jede Grenze ist passierbar… die Frage ist: zu welchem Preis!

Ein Schauspieler

Die vielen Jahre im Umgang mit Deinem Publikum haben Dich zu einem Helden der nicht vorhandenen Bühne gemacht. Du gibst vor zu sein, Du sprichst Sätze und Worte, die nicht Deinem Herzen entspringen. Das Wohlwollen des Publikums ist essentiell geworden. Du glaubst unabhängig zu sein, in dem was Du sagst und tust…lautstark verkündest Du Deine Unabhängigkeit…jeden Tag. Du siehst am Morgen in den Spiegel-und sprichst zu dem, der Dich ansieht…wortlos…in Deinem Gedanken brüllst Du das Gesicht an-was Dich da anglotzt…Du bist unabhängig!Du wirst nicht geleitet! Du hast Deine Meinung! Und noch bevor der erste Wasserstrahl Deine Haut berührt hat-wird das Drehbuch aufgeschlagen…gestern noch die Haare in die Form Deiner Rolle gezupft…heute werden sie geschoren. Denn das ist Unabhängigkeit!Denn DU entscheidest, was Du tust.

(Wie wohl das Publikum reagiert?)

Die Wahl Deiner Kleidung erfolgt unkonventionell. Gestern achtlos vom Körper geschält, wird diese heute nach einem kurzen Geruchstest wieder übergestreift. Ein prüfender kurzer Blick an Dir herab… Du bist bereit. Dir ist doch egal,was die Anderen denken-aber das Shirt sollte schon die passende Aufschrift haben…

(Dein Publikum ist Dir bekannt…)

Du schließt die Tür zum Eingang der täglichen Bühne hinter Dir…und bist bereit…die letzten Fäden werden angelegt…das Spiel kann beginnen.

(Welt! Da bist Du!)

Die Suche nach der Ruhe in der Zeit

Es gab oft Momente, da wünschte ich mir einen Stillstand in der 4ten Dimension. Manchmal, weil ich innehalten wollte um den Moment auszukosten. Manchmal, weil ich erstarrt war vor Angst und den Moment nach dem Augenblick fürchtete. Hier habe ich sie festgehalten… diese Momente… in Bildern und Worten.

Finde Dich…in dieser Zeit…halte inne…erlebe die Sekunde-und sag etwas dazu!

into the tree

Am Tage registrierst Du ihn kaum. Er steht da-so wie er immer da stand, recht imposant und dennoch ist er für Dich lediglich so beiläufig präsent, wie der Briefkasten an der Ecke, der Mülleimer vor dem Haus oder der Fahrradständer vor dem Supermarkt. Erst in der Nacht-wenn es dunkel ist und Du allein bist, dann strahlt er am Horizont. Immer wieder erstrahlt kurzzeitig sein Licht. Um Dich zu leiten. Er weist Dir den Weg ans Ufer. Das Festland was Du in dieser stürmischen Nacht so dringend suchst. Du suchst den festen Boden unter den Füßen. Du suchst den warmen Platz an dem Du Deine von der Gischt durchnässte Kleidung trocknen kannst.

Du selbst entscheidest ob Du den Leuchtturm ansteuern möchtest. Er steht still da und wartet. Und manchmal…manchmal bist Du vom Licht so fasziniert, dass Du ihn anstarrst-aber nicht zu ihm kommst, bis der Tag herreinbricht und das gleisende Licht der Morgensonne Dir den Weg zum Leuchtturm nimmt….bis zur nächsten Nacht….

das Meer

Der Wind peischt die Gischt an den Strand. Noch gestern war es ruhig und sanft. Es ruhte…wogte sanft vor sich hin. Die Farbe hat sich gewandelt. Von besänftigendem Blau zu einem Grau-Schwarz…

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