Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Kategorie: Gedanken (Seite 1 von 8)

Der alte Wald

in Gedanken bei M. in dieser schweren Zeit…

Alter Wald, erfüllst mein Herz mit Stolz

Wenn deinen stillen Trost ich suche

Weisheit, Kraft, Vollkommenheit – find ich unter Fichtendach und Buche

Du klagender Zeuge der Zeit, weißt zu singen von dem was einst geschah

Flüsterst traurig, wogend von den erhabenen… alten Zeiten

Deiner Lieder Weisheit ich steht’s still in mir bewahr

Als noch Germanen stolz und furchtlos unter deinen Armen weilten

Ihr schwur dein Antlitz steht’s zu schützen

Noch im Winde durch deine Kronen schweift

Meiner Ahnen Wunsch ich durch ich durch deine Bracht erfahr

Ihr schwur zu schützen was dein von jeher war

Deine endlosen Weiten von Buchenwerk und Tannenmeer

Mit machtvollem Wuchs dem Sturme steht’s zur Wehr

Dein Kleid aus feinen Nebelhauch der dich leicht umarmt

Und doch undurchdringlich deine geheimen Schätze wahrt

Deine endlosen Weiten von Buchenwerk und Tannenmeer

Mit machtvollem Wuchs dem Sturme steht’s zur Wehr

Dein Kleid aus feinen Nebelhauch, der dich leicht umarmt

Und doch undurchdringlich deine geheimen Schätze wahrt

Erwacht zu Morgen hin

Durchdrängt mit feinen Fäden aus Licht

Würdig alt und über allem Stolz erhaben

Dein weithin von neu erstrahlendes Gesicht

Aus glitzernden Bächen deine Adern sind

Die mit klaren Klang vom Berge fließen

Lässt mit deinen starken Wurzeln, meine Heimat fest umschließen

So verzaubernd schön deine dunklen Tiefen, geheimnisvoll und still

Kein anderer Ort zu Erden, wo ich zum schlafe ruhen will

Gernotshagen (Band)

Begegnungen

Während meiner Wanderungen durch den Wald, der mein Leben beschreibt, treffe ich hin und wieder Menschen, weit abseits der Wege. Es ist bisweilen überraschend auf ein Individuum zu treffen, an Orten wo ich es nie für möglich hielt. Tief im Unterholz zum Beispiel. Die meisten haben sich nur verirrt. Ich versuche ihnen den Weg zurück zu zeigen. Der Weg, zu der von ihnen dringend benötigten Sozialisation. Eins haben alle gemeinsam: Sie sind gezeichnet. Zerzauste Haare, zerkratzte Haut, gezeichnet vom Dickicht, den Ästen und den Dornen. Gezeichnet vom Wetter. Erst ein Dialog, ein Reichen von Wasser ermöglicht es ihnen zu pausieren. Ein Dialog, ein Versorgen der Wunden, ein Sammeln von Kräften und sie kennen wieder den Weg. Ganz selten treffe ich Individuen, die eins geworden sind mit dem Wald. Sie wissen um ihre Narben, kennen ihre Geschichten dazu. Sie wissen, dass sie längst im Unterholz zu Hause sind. Diese Menschen wissen um den Schutz den die Dunkelheit bieten kann, sie wissen um den Wert einer Lichtung mit einem Bach, mit Beeren und weichem Moos. Sie wissen um die warmen Sonnenstrahlen am Tag und den Blick, auf die Sterne bei Nacht.Sie schätzen die Besonderheit dieses Ortes.

Ich sitze am Rand dieser Lichtung, beobachte das Beginnen des Frühlings. Die ersten Insekten sind emsig am Werk… die Vögel wirken freudiger…das Grün beginnt zu sprießen…die Luft ist klar und frisch. Und ich genieße diesen Ort. Meine Hand schöpft Wasser aus dem noch eisigen Bach. Benetzt die Haut meines Gesichtes, löscht meinen Durst, gibt mir Klarheit in dieser Ruhe. Es ist der Frieden, den ich an diesem Ort empfinde und der mir sagt: hier bin ich zu Hause.

Das Knacken eines Astes verrät mir, dass jemand da ist. Ich sehe schemenhaft das Individuum…Augen ruhen auf mir, so wie meine Augen auf diesem Menschen ruhen. Ein warmes Gefühl durchfährt mich… Und die Lichtung wird zu einem Ort der Begegnung… geprägt von Freude aber auch Scheu. Von Wärme und kalten Luftzügen. Von vertrauten Gerüchen und fremden. Von leisen Liedern und dem Reichen von Händen…

Und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wird mir bewusst, wie schön es wäre diesen Ort zu teilen. Mich anzulehnen, durchzuatmen und zu wissen: ….

Scherben

Das Nachdenken der letzten Zeit (Monate…Jahre) brachte mich zu einer Erkenntnis, die von außen betrachtet sicherlich mit einem lapidaren „hab ich dir doch schon immer gesagt“ abgetan werden kann. Von außen… von dieser Perspektive fällt es doch immer leicht, zu werten, zu beurteilen, zu verurteilen. Den Menschen genügt ein kurzer Blick um sich sofort ein (vermeintlich) ausreichendes Bild von einem Menschen geschaffen zu haben. In einer Zeit, wo über „Liebe“ per Links- oder Rechtswisch entschieden wird. Wo die Frage nach Haus, Auto, Boot (und sonstigem Firlefanz) mehr Gewicht hat, als der Charakter und die Eigenschaften. Wo optische „Makel“ einem durch die Medien ins Gehirn gepflanzt werden und viele sich selbst verloren haben, weil sie nur noch nach dieser vermeintlichen Perfektion streben.

Frauen, denen suggeriert wird, dass Falten, graues Haar, zu dünnes Haar, Pigmentflecken, Übergewicht usw. die schlimmsten Makel schlechthin sind. In meinen Gesprächen mit anderen Menschen wird dies natürlich geleugnet… „Nein, ich tu das doch für mich“… natürlich…jedes Wesen ist natürlich glücklich und fühlt sich rundherum wohl mit chemischer Spachtelmasse im Gesicht und Hyaluronsäure die einem das Gesicht geradezieht, als hätte man gerade eine allergische Reaktion. (Ironie Ende) Natürlich tut es Frauen gut, denn es hilft dem Ego… es richtet das auf, was über Jahre gemindert wurde. Und bitte, machen wir uns nichts vor, auch heutzutage wird eine Frau primär nach optischen Aspekten beurteilt. Emanzipation und dieser ganze Humbug (der in meinen Augen auch nur Augenwischerei ist-dazu an anderer Stelle einmal mehr) hat an diesem Rollenbild nicht wirklich etwas verändert.

Männer, ein ähnliches Trauerspiel. Lichtes Haar, der Bauchansatz usw ohje, Schande über sie alle. Der Mann muss nach wie vor zumindest erfolgreich sein. Sei es auf beruflicher Ebene, oder als sozialer Herdenclown. Zumindest so ein bißchen Handwerker darf der Mann an der Seite der emanzipierten Frau doch sein, denn …naja… als Frau kann man ja nicht alles (wie oft ich diesen Satz gehört habe-von Frauen-die sich tatsächlich über das Thema Gleichberechtigung echauffieren können…)

Nee, ich winke ab. Ich habe mich von all diesem Kram zurückgezogen. Soziologisch Erbrochenes muss ich nicht mehr suchen. Und erst recht nicht mehr sezieren, wie ich es mein ganzes Leben getan habe.

Mehrfach in meinem Leben stand ich gefühlt vor einem Scherbenhaufen. Ergebnis des Umgangs mit Menschen. mein ganzes Leben habe ich die Hauptschuld dieser Scherbenhaufen bei mir gesucht. Ich war/bin doch anders, also muss ich der Grund sein. Ich habe mich gefragt, warum Menschen plötzlich aus meinem Leben verschwunden sind. Warum ihr Bedürfnis nach Austausch plötzlich nicht mehr da war. Warum ich (als Person) problemlos ersetzt wurde. Ich habe die Scherben immer wieder betrachtet und analysiert. Ich habe versucht zu verstehen und weil ich keine rationale Antwort fand habe ich den Fehler bei mir gesucht. Vor ungefähr 6 Jahren war ich in Allem ziemlich am Ende. Beruflich und Privat krachte alles und das ständig…wie ein Tanz in einem Minenfeld. Kaum einen Schritt vorwärts gegangen, schon knallte es wieder. Das zog sich über einige Jahre. Die „Explosionen“ wurden nach und nach weniger. Heute blicke ich nun zurück auf dieses endlose Minenfeld, voll mit Scherben und zum ersten Mal habe ich nicht mehr das Bedürfnis diese Scherben zusammenzufegen oder gar zu kleben.

Ich freue mich über die Reflexion der Sonne in diesen Splittern, an dem Tau und Regen, der sich wie ein Film darüber legt. Und trauere niemandem mehr nach. Es ist mir egal, warum der- oder diejenige sich nicht mehr meldet. Es ist mir egal, warum die Leute verschwunden sind – und ja, es ist mir auch egal was sie beim verschwinden mitgenommen haben. (dabei ist es unerheblich ob das Gestohlene physischer oder psychischer Natur war). Ich weiß, dass ich nur wenige Menschen brauche um glücklich zu sein. Je mehr es sind, umso anstrengender wird es wieder- und ich werde mit den Jahren immer fauler-also: „nee, lass mal“.

P.S.: am Ende sterben wir alle, und obs umringt von Geld oder vielen Freunden ist oder allein und in Ruhe…es macht keinen Unterschied…

ein trauriger Anlass

Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes Leben nach der einstigen Heimat; ruhelos durchmißt sie das Land nach allen Seiten. Oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf, pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort.

Christian Morgenstern

Am 01.06.2019 verließ uns ein wunderbarer Mensch plötzlich und unerwartet. Die Mutti meiner besten Freundin starb nach kurzer und schwerer Krankheit…viel zu jung. Ihr Leben war davon geprägt einen Schicksalsschlag nach dem anderen einstecken zu müssen. Dennoch (oder vieleicht genau deswegen) opferte sie soviel Liebe und Zeit für die Pflege von Tieren. Unzählige Igel, Tauben, Eichhörnchen (und viele andere) verdankten ihr Überleben der Geduld und Liebe von ihr und ihrer Tochter.

Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere!

Arthur Schopenhauer

Die Beisetzung fand nach etlichen Ärgernissen (wieder verursacht durch Menschen) im Friedwald statt. Einem Platz, der wie für sie geschaffen ist. Am Fuß einer jungen Buche fand sie ihre letzte Ruhe. Nun ist sie eins mit dem Wald und den Tieren, genau diesen Frieden hat sie ihr ganzes Leben gesucht. Es tut weh, zu verstehen, dass es erst nötig war diese Welt zu verlassen um diesen Frieden zu finden.

Um etwas Besonderes zu schaffen, als letztes Geschenk für sie und eine Stütze für ihre Tochter, habe ich aus Kiefernholz zwei Herzen gesägt und mit Brandmalerei jeweils identisch eine Taube darauf gebrannt. Beide Tauben sind spiegelverkehrt zueinander, als Symbol für die Anderswelt und als Spiegel der verbliebenen Seele. Eins für sie-es wurde ihr mitgegeben und eins für ihre Tochter…

Als Pierre de Coubertin 1896 die Olympischen Spiele wiederbelebte, war ihm der Flug der Friedenstauben bei der Eröffnungsfeier ein besonderes Anliegen. Der Baron, ein Kenner zeremonieller Symbolik, wusste, dass die Taube quer durch die Kulturen als Sinnbild des Friedens, der Unschuld und der Treue galt.

Schon Aphrodite, die Göttin der Liebe in der griechischen Mythologie, schlüpfte aus einem Ei, das von einer Taube ausgebrütet wurde. Die Taube ging, wie das Alte Testament berichtet, mit der Arche Noah auf Reisen. Sie entdeckte Land, kehrte mit einem Ölzweig im Schnabel zurück und überbrachte die Botschaft vom Ende der Sintflut. Jesus sah bei seiner Taufe den Himmel geöffnet und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube herabkommen. Zum Pfingstfest wird in vielen Kirchen noch immer eine weiße Holztaube als Verkörperung des Heiligen Geistes aufgehängt. Im Mittelalter aßen Pestkranke in der Hoffnung auf Heilung Tauben - man hielt die Tiere für besonders rein. Tauben spielen in Heiligenlegenden eine wichtige Rolle und auch in Märchen tauchen sie auf.

Liebende schätzten Tauben als diskrete Boten, auch Feldherren machten sich den Orientierungssinn der Vögel zunutze. Brieftauben waren noch im Ersten Weltkrieg für das Militär unverzichtbar, die Schweizer Armee setzte sie bis 1995 ein. Ungeachtet ihrer kriegerischen Verdienste erkor der spanische Maler Pablo Picasso die Taube zum Friedenssymbol. Sein Entwurf für den Weltfriedenskongress 1949 verbreitete sich in Pazifistenkreisen rasant.

Auszug aus einem interessanten Artikel

mehr lesen:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/mensch-natur-umwelt/taube-vogel-frieden-hass-symbol-100.html

Ende vom Lied

Aufgrund vielerlei Umstände ist es mir nicht mehr möglich, diese Webseite aufrecht zu erhalten. Persönliche (gesundheitliche) Gründe spielen da hinein, aber besonders die ab 25. Mai 2018 geltende europäische DatenSchutzGrundVerOrdnung treibt den Aufwand für Seiten, wie diese, so hoch, dass sie für einen Privatmenschen nicht mehr umsetzbar sind. Was droht ist eine Abmahnwelle, die zur Folge hat, dass man selbst bis zum finanziellen und mentalen Ruin geschröpft wird.

Nun bleibt mir nur noch, Euch Lebwohl zu sagen!

Auf bessere Zeiten…

pausierend

Aufgrund diverse Lebensumstände, die ich nicht zu beeinflussen vermochte, bin ich gezwungen zu pausieren. Eine Neuordnung des Denkens und des Umfeldes ist erforderlich.

Ich kehre zurück, wenn der Verstand dazu wieder in der Lage ist…

Prioritäten eben…

Zuviel… viel zuviel

Dein menschliches Überangebot nervt mich
ungefragt stopfst Du mir permanent Deine Bedürfnisse in den Schlund
ich ersticke an Dir
jedes Wort von Dir ist wie zäher klebriger Honig
ich bekomme keine Luft mehr
jede Geste von Dir ist wie eine gerissene Saite – pling!
Du bist wie Speck im Fettnetz
triefst in Deiner ganzen Art aus allen Poren
Dein Ego quillt aus allen Ritzen und zerdrückt mich und den Raum um mich
Dein Selbstbewusstsein verursacht Würgereiz in mir
Auf alles hast Du eine Antwort
nur keinen Plan von dem was Du redest
Dein Wissen beziehst Du aus sozialen Netzwerken, Medien und von anderen fragwürdigen Quellen
Natürlich musst Du mir Deine Ratschläge geben
mich mit Deinen Weisheiten erdrücken
Schnippisch auf Widerworte reagieren
und alles tot argumentieren
Killerphrasen en masse
Deine Eloquenz gleicht einem Primaten
Dein Humor ist flach und durchschnittlich
Geh doch zu Deinesgleichen
Ich bin viel zu furchtbar für Dich
trocken
sarkastisch
misanthropisch
Du rümpfst über mich die Nase
belächelst mich
und gehst mir trotzdem auf den Nerv
Geh doch einfach
Geh!
Der nächste Mensch Deiner Art wartet doch schon auf mich…

Perpetuum mobile satanica

Laufen, laufen, laufen…nur nicht anhalten
Rennen und funktionieren…
plan- nein ziellos rennen ohne vorwärts zu kommen…
atemlos…
das Rad dreht sich schneller und schneller…
tagaus tagein…
ein vertikales spaßloses Karussell…
am Ende des Tages findet sich der Weg aus diesem…
irgendwie erzwungen, denn man muss doch eigentlich weiterlaufen…
es gibt doch noch so viel zu tun…
eine unruhige Nacht, viel zu kurze Nacht…
man träumt von diesem Hamsterrad…
Die Nacht ist vorbei…
Aus dem Schlaf gerissen…
das Hamsterrad ruft drohend manchmal leise zischend…

Ich muss mich beeilen…
Ich komme zu spät…
Ich muss laufen…

Nach einem kargen Frühstück, meist nur aus einem Kaffee und einer Zigarette bestehend ist man bereit. Auf ins Hamsterrad!
All die anderen strömen genervt…hupend…quetschend… sie müssen zu ihrem Rad..laufen!
LAUFEN!!!
Keine Zeit…
Keine Zeit!!!
Tausendfach geht man im Geist die Aufgaben des Tages durch..
soviel zu tun..
soviel Pflichten…
soviel (fiktive) Ziele…
Schnell…schnell…Man ich hab doch keine Zeit!
Am Nachmittag kreiselt man ebenso atemlos wieder zurück ins heimische Hamsterrad…
Feierabend!
Schnell.. ich muss heim! Ich hab so viel zu tun!

Ich muss mich beeilen…
Ich komme zu spät…
Ich muss laufen…

Zu Hause angekommen
kurz durchatmen…ein weiterer Kaffee…
Treibstoff zum Laufen…
Verdammt ich hab doch noch so viel zu tun…
Den Hintern schnell vom Stuhl erhoben, den letzten Schluck Kaffee inhalierend…

Ich muss mich beeilen…
Ich komme zu spät…
Ich muss laufen…

Aus den Augenwinkeln sieht man andere Hamster…
man hört ein kurzes Gespräch..
laufen…
nicht stehenbleiben…
Man, warum trödelst Du so?!
Ich hab nicht soviel Zeit wie Du…

Da rennen sie nun…
Da rennen wir…
tagaus tagein..
die einen schneller…
die anderen langsamer…
manche gar nicht…

Die trägen Hamster erkennt man teilweise gar nicht mehr als solches. Sie sind feiste Plüschkugeln geworden…sie können gar nicht mehr laufen und wollen das auch gar nicht. Manche sind nie gelaufen, andere haben aufgehört zu laufen. Sie nähren sich meist von der Energie, die andere rennende Hamster erzeugt haben. Und lachen diese aus. Wie dumm sie doch sind, dass sie rennen… Und doch sind auch sie nur ein Zahnrad in diesem Getriebe…

Manchmal fällt ein Hamster aus dem Laufrad…
Zu schnell gerannt!…
Die Beinchen nach oben gestreckt ein paar krampfhaft angestrengte Atemzüge…
ein Zucken der Glieder…
Sie müssen zurück ins Rad…

Ich muss mich beeilen…
Ich komme zu spät…
Ich muss laufen…

Eine Gesellschaft aus vertikal drehenden Karusellen…schnell..schnell…schnell
Ich dreh mich für Dich…
Du Dich vielleicht sogar für mich…
immer im Kreis
Wir kommen nirgendwoher
Wir gehen nirgendwohin
Wir laufen und halten die Räder am Drehen

Die wahre Deus ex machina
Ein komplexes Getriebe aus Zahnrädern die sich gegenseitig antreiben, blockieren, beschleunigen und manchmal unter dem Druck zerbersten-andere mit sich reissend. Die Maschinerie läuft…
Fraglich bleibt nur die Zielsetzung…
Wozu arbeitet dieses Maschine?
Was produziert sie?
Sag es mir…!
Ein Perpetuum mobile der besonderen, der satanischen Art…

leerer Fall, geschlossene Tür

Ich dachte, dass die Antwort, die ich erhielt meinen Fall bremsen würde. Ich dachte ich würde Frieden finden. Finde ich aber nicht. Ich bin hoch geflogen und fiel irgendwann. Schnell und rauschend zu Boden.
Die Antwort war mein Fallschirm…
Irgendwie zumindest…
Sie bremste den Fall. Einen Boden sehe ich trotzdem nicht…
Du weisst nichts, hast zu weit gedacht und hast Angst vor dem was Dich einschränken und erdrücken könnte.
Die Tür wurde zugeworfen, noch bevor sie geöffnet war, einfach nur weil jemand anklopfte…
Ich würde Dir gern erklären, dass mich die gleichen Dinge erdrücken…
Ich würde Dir gern erklären, dass ich gar nicht sofort eintreten wollte…
Ich wollte mich nicht auf Deinen Stuhl setzen…
Ich wollte Dir auch nicht die Zeit stehlen…
Ich würde Dir gern erklären, dass ich Dir die Hand reiche damit Du sie nimmst und nicht um Dir den Arm heraus zu drehen…
Aber ich bin es leid zu richten was andere kaputt gemacht haben…
Ich bin es leid anderen beweisen zu müssen, dass ich anders bin…
Ich bin es leid, dass sich die Menschen sich selbst Antworten geben auf Fragen, die sie mir noch gar nicht gestellt haben…
Ich bin nur froh, dass Du meine Hand, die ich Dir reichte nicht weg geschlagen hast, sondern sanft abgewiesen hast…
Du hast die Tür geschlossen…
Und ich sitze davor und überlege nun wohin ich gehe…
Erinnere mich an all die anderen Türen…
Ich denke an all die Türen, die ich jahrelang ignorieren konnte, bis ich Deine sah…
Der Geruch, der unter dem Türspalt hervor kam…
Das sanfte Licht…
leise Musik…
Ich ärgere mich, dass ich an Deine Tür geklopft habe…
Du hast nicht einmal geöffnet, es reichte für Dich zu sehen, dass jemand davor steht…
Ich habe vorsichtig geklopft und nicht einmal um direkten Einlass gebeten…
Ich weiß, dass Du diese Tür seit Jahren nicht geöffnet hast…
Ich weiß nicht, wieviele geklopft haben, vermute aber es waren nicht viele…
Aber es ist Deine Entscheidung, ich respektiere sie-für Dich!
Nun versuche ich wohl wieder dahin zu gehen wo es keine Türen gibt…
Dahin, wo ich nicht in Versuchung komme zu klopfen…
Dahin, wo ich keinen Einlass begehre…
Und irgendwann werde auch ich keine Türen mehr öffnen können, weil ich gelernt habe, dass man die Türen nicht öffnet, wenn jemand klopft…

Gedanken zum Jahreswechsel

Dieses Jahr entschied ich mich dafür einmal neue Wege zu beschreiten. Von Vorsätzen für das neue Jahr hielt ich noch nie etwas. Überhaupt ist der Jahreswechsel für mich nichts weiter wie ein Abschluss eines kleinen Fragmentes meines Lebens. Analog dem Tag, den man Geburtstag nennt. Da gibt es für mich nichts zu feiern. Warum? Weil ich es so lange ausgehalten habe, oder Ihr mit mir? Quatsch 🙂
Zum ersten Mal in meinem Leben ziehe ich nun zeitlich eine klare Grenze.  Rückblickend waren die letzten Jahre keine schönen Jahre. Aber, und das darf nicht vergessen werden: sie waren lehrreich.

Ich gewann viele Einsichten was die Liebe betrifft, Partnerschaft und Familie.
Menschen traten in mein Leben, andere gingen…
einige gingen nach vielen Jahren gemeinsamer Zeit.
Manche warf ich aus meinem Leben… 
manche gingen von sich aus andere Wege und wollten nicht auf mich zurückschauen…
und einige gingen, weil ihre Zeit gekommen war.
All das sind Gegebenheit wie sie jeden Tag passieren.

Einige Menschen nehme ich ins neue Jahr mit…
…in meinem Herzen
…in meinen Gedanken
…in der Realität
Aber einige bleiben nur noch als ein Schatten…eine Erinnerung. Sie wird nach und nach verblassen, wie alle Erinnerungen. Und je nachdem ob sie gut oder schlecht war, intensiv oder weniger intensiv entscheidet sich, wie lange sie noch bleiben wird bis sie ganz fort ist…

Dieses Jahr nun werde ich nach vorn blicken. Die Erinnerungen bleiben als ein Schatten hinter mir.
Die positiven bewahre ich mir im Herzen- die negativen im Verstand. Als Lehre für die Zeit die noch vor mir liegt.
Dies Prozedere halte ich für das Vernünftigste, was den Ausgleich zwischen Herz und Verstand betrifft.
Dein Verhalten hat darüber bestimmt ob Du Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein wirst.
So wie mein Verhalten darüber bestimmt ob ich in Deinem Leben Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft bin.
Ich kann mich an Dein Verhalten erinnern, genauso gut wie ich mich an meines erinnern kann. Für Dich kann ich nicht sprechen, denn wie Du die Situation interpretierst ist Deine Sache, so wie meine Entscheidung meine ist. Aus diesem Grund bedauere ich auch keinen dieser Verluste. Ich hab meine Ziele und Du Deine. Wenn der Weg zu diesen Zielen uns trennt, dann ist das in Ordnung…denn dies ist wichtig für uns beide. Nur so verlieren wir unsere Ziele nicht aus den Augen.

Ich wünsche allen die im alten Jahr (und denen davor) zurückgeblieben sind gedanklich alles Gute-für ihren Weg!
Und die, die mich in Gegenwart und Zukunft weiter begleiten werden,begleiten wollen, wünsche ich von ganzem Herzen nur das Beste! Ich werde weiterhin versuchen Euer Leben zu bereichern.

Aber vergiss eines nicht: Manche Türen die geschlossen werden bleiben für immer geschlossen!

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