Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

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Der alte Wald

in Gedanken bei M. in dieser schweren Zeit…

Alter Wald, erfüllst mein Herz mit Stolz

Wenn deinen stillen Trost ich suche

Weisheit, Kraft, Vollkommenheit – find ich unter Fichtendach und Buche

Du klagender Zeuge der Zeit, weißt zu singen von dem was einst geschah

Flüsterst traurig, wogend von den erhabenen… alten Zeiten

Deiner Lieder Weisheit ich steht’s still in mir bewahr

Als noch Germanen stolz und furchtlos unter deinen Armen weilten

Ihr schwur dein Antlitz steht’s zu schützen

Noch im Winde durch deine Kronen schweift

Meiner Ahnen Wunsch ich durch ich durch deine Bracht erfahr

Ihr schwur zu schützen was dein von jeher war

Deine endlosen Weiten von Buchenwerk und Tannenmeer

Mit machtvollem Wuchs dem Sturme steht’s zur Wehr

Dein Kleid aus feinen Nebelhauch der dich leicht umarmt

Und doch undurchdringlich deine geheimen Schätze wahrt

Deine endlosen Weiten von Buchenwerk und Tannenmeer

Mit machtvollem Wuchs dem Sturme steht’s zur Wehr

Dein Kleid aus feinen Nebelhauch, der dich leicht umarmt

Und doch undurchdringlich deine geheimen Schätze wahrt

Erwacht zu Morgen hin

Durchdrängt mit feinen Fäden aus Licht

Würdig alt und über allem Stolz erhaben

Dein weithin von neu erstrahlendes Gesicht

Aus glitzernden Bächen deine Adern sind

Die mit klaren Klang vom Berge fließen

Lässt mit deinen starken Wurzeln, meine Heimat fest umschließen

So verzaubernd schön deine dunklen Tiefen, geheimnisvoll und still

Kein anderer Ort zu Erden, wo ich zum schlafe ruhen will

Gernotshagen (Band)

Begegnungen

Während meiner Wanderungen durch den Wald, der mein Leben beschreibt, treffe ich hin und wieder Menschen, weit abseits der Wege. Es ist bisweilen überraschend auf ein Individuum zu treffen, an Orten wo ich es nie für möglich hielt. Tief im Unterholz zum Beispiel. Die meisten haben sich nur verirrt. Ich versuche ihnen den Weg zurück zu zeigen. Der Weg, zu der von ihnen dringend benötigten Sozialisation. Eins haben alle gemeinsam: Sie sind gezeichnet. Zerzauste Haare, zerkratzte Haut, gezeichnet vom Dickicht, den Ästen und den Dornen. Gezeichnet vom Wetter. Erst ein Dialog, ein Reichen von Wasser ermöglicht es ihnen zu pausieren. Ein Dialog, ein Versorgen der Wunden, ein Sammeln von Kräften und sie kennen wieder den Weg. Ganz selten treffe ich Individuen, die eins geworden sind mit dem Wald. Sie wissen um ihre Narben, kennen ihre Geschichten dazu. Sie wissen, dass sie längst im Unterholz zu Hause sind. Diese Menschen wissen um den Schutz den die Dunkelheit bieten kann, sie wissen um den Wert einer Lichtung mit einem Bach, mit Beeren und weichem Moos. Sie wissen um die warmen Sonnenstrahlen am Tag und den Blick, auf die Sterne bei Nacht.Sie schätzen die Besonderheit dieses Ortes.

Ich sitze am Rand dieser Lichtung, beobachte das Beginnen des Frühlings. Die ersten Insekten sind emsig am Werk… die Vögel wirken freudiger…das Grün beginnt zu sprießen…die Luft ist klar und frisch. Und ich genieße diesen Ort. Meine Hand schöpft Wasser aus dem noch eisigen Bach. Benetzt die Haut meines Gesichtes, löscht meinen Durst, gibt mir Klarheit in dieser Ruhe. Es ist der Frieden, den ich an diesem Ort empfinde und der mir sagt: hier bin ich zu Hause.

Das Knacken eines Astes verrät mir, dass jemand da ist. Ich sehe schemenhaft das Individuum…Augen ruhen auf mir, so wie meine Augen auf diesem Menschen ruhen. Ein warmes Gefühl durchfährt mich… Und die Lichtung wird zu einem Ort der Begegnung… geprägt von Freude aber auch Scheu. Von Wärme und kalten Luftzügen. Von vertrauten Gerüchen und fremden. Von leisen Liedern und dem Reichen von Händen…

Und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wird mir bewusst, wie schön es wäre diesen Ort zu teilen. Mich anzulehnen, durchzuatmen und zu wissen: ….

Scherben

Das Nachdenken der letzten Zeit (Monate…Jahre) brachte mich zu einer Erkenntnis, die von außen betrachtet sicherlich mit einem lapidaren „hab ich dir doch schon immer gesagt“ abgetan werden kann. Von außen… von dieser Perspektive fällt es doch immer leicht, zu werten, zu beurteilen, zu verurteilen. Den Menschen genügt ein kurzer Blick um sich sofort ein (vermeintlich) ausreichendes Bild von einem Menschen geschaffen zu haben. In einer Zeit, wo über „Liebe“ per Links- oder Rechtswisch entschieden wird. Wo die Frage nach Haus, Auto, Boot (und sonstigem Firlefanz) mehr Gewicht hat, als der Charakter und die Eigenschaften. Wo optische „Makel“ einem durch die Medien ins Gehirn gepflanzt werden und viele sich selbst verloren haben, weil sie nur noch nach dieser vermeintlichen Perfektion streben.

Frauen, denen suggeriert wird, dass Falten, graues Haar, zu dünnes Haar, Pigmentflecken, Übergewicht usw. die schlimmsten Makel schlechthin sind. In meinen Gesprächen mit anderen Menschen wird dies natürlich geleugnet… „Nein, ich tu das doch für mich“… natürlich…jedes Wesen ist natürlich glücklich und fühlt sich rundherum wohl mit chemischer Spachtelmasse im Gesicht und Hyaluronsäure die einem das Gesicht geradezieht, als hätte man gerade eine allergische Reaktion. (Ironie Ende) Natürlich tut es Frauen gut, denn es hilft dem Ego… es richtet das auf, was über Jahre gemindert wurde. Und bitte, machen wir uns nichts vor, auch heutzutage wird eine Frau primär nach optischen Aspekten beurteilt. Emanzipation und dieser ganze Humbug (der in meinen Augen auch nur Augenwischerei ist-dazu an anderer Stelle einmal mehr) hat an diesem Rollenbild nicht wirklich etwas verändert.

Männer, ein ähnliches Trauerspiel. Lichtes Haar, der Bauchansatz usw ohje, Schande über sie alle. Der Mann muss nach wie vor zumindest erfolgreich sein. Sei es auf beruflicher Ebene, oder als sozialer Herdenclown. Zumindest so ein bißchen Handwerker darf der Mann an der Seite der emanzipierten Frau doch sein, denn …naja… als Frau kann man ja nicht alles (wie oft ich diesen Satz gehört habe-von Frauen-die sich tatsächlich über das Thema Gleichberechtigung echauffieren können…)

Nee, ich winke ab. Ich habe mich von all diesem Kram zurückgezogen. Soziologisch Erbrochenes muss ich nicht mehr suchen. Und erst recht nicht mehr sezieren, wie ich es mein ganzes Leben getan habe.

Mehrfach in meinem Leben stand ich gefühlt vor einem Scherbenhaufen. Ergebnis des Umgangs mit Menschen. mein ganzes Leben habe ich die Hauptschuld dieser Scherbenhaufen bei mir gesucht. Ich war/bin doch anders, also muss ich der Grund sein. Ich habe mich gefragt, warum Menschen plötzlich aus meinem Leben verschwunden sind. Warum ihr Bedürfnis nach Austausch plötzlich nicht mehr da war. Warum ich (als Person) problemlos ersetzt wurde. Ich habe die Scherben immer wieder betrachtet und analysiert. Ich habe versucht zu verstehen und weil ich keine rationale Antwort fand habe ich den Fehler bei mir gesucht. Vor ungefähr 6 Jahren war ich in Allem ziemlich am Ende. Beruflich und Privat krachte alles und das ständig…wie ein Tanz in einem Minenfeld. Kaum einen Schritt vorwärts gegangen, schon knallte es wieder. Das zog sich über einige Jahre. Die „Explosionen“ wurden nach und nach weniger. Heute blicke ich nun zurück auf dieses endlose Minenfeld, voll mit Scherben und zum ersten Mal habe ich nicht mehr das Bedürfnis diese Scherben zusammenzufegen oder gar zu kleben.

Ich freue mich über die Reflexion der Sonne in diesen Splittern, an dem Tau und Regen, der sich wie ein Film darüber legt. Und trauere niemandem mehr nach. Es ist mir egal, warum der- oder diejenige sich nicht mehr meldet. Es ist mir egal, warum die Leute verschwunden sind – und ja, es ist mir auch egal was sie beim verschwinden mitgenommen haben. (dabei ist es unerheblich ob das Gestohlene physischer oder psychischer Natur war). Ich weiß, dass ich nur wenige Menschen brauche um glücklich zu sein. Je mehr es sind, umso anstrengender wird es wieder- und ich werde mit den Jahren immer fauler-also: „nee, lass mal“.

P.S.: am Ende sterben wir alle, und obs umringt von Geld oder vielen Freunden ist oder allein und in Ruhe…es macht keinen Unterschied…

ein trauriger Anlass

Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes Leben nach der einstigen Heimat; ruhelos durchmißt sie das Land nach allen Seiten. Oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf, pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort.

Christian Morgenstern

Am 01.06.2019 verließ uns ein wunderbarer Mensch plötzlich und unerwartet. Die Mutti meiner besten Freundin starb nach kurzer und schwerer Krankheit…viel zu jung. Ihr Leben war davon geprägt einen Schicksalsschlag nach dem anderen einstecken zu müssen. Dennoch (oder vieleicht genau deswegen) opferte sie soviel Liebe und Zeit für die Pflege von Tieren. Unzählige Igel, Tauben, Eichhörnchen (und viele andere) verdankten ihr Überleben der Geduld und Liebe von ihr und ihrer Tochter.

Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere!

Arthur Schopenhauer

Die Beisetzung fand nach etlichen Ärgernissen (wieder verursacht durch Menschen) im Friedwald statt. Einem Platz, der wie für sie geschaffen ist. Am Fuß einer jungen Buche fand sie ihre letzte Ruhe. Nun ist sie eins mit dem Wald und den Tieren, genau diesen Frieden hat sie ihr ganzes Leben gesucht. Es tut weh, zu verstehen, dass es erst nötig war diese Welt zu verlassen um diesen Frieden zu finden.

Um etwas Besonderes zu schaffen, als letztes Geschenk für sie und eine Stütze für ihre Tochter, habe ich aus Kiefernholz zwei Herzen gesägt und mit Brandmalerei jeweils identisch eine Taube darauf gebrannt. Beide Tauben sind spiegelverkehrt zueinander, als Symbol für die Anderswelt und als Spiegel der verbliebenen Seele. Eins für sie-es wurde ihr mitgegeben und eins für ihre Tochter…

Als Pierre de Coubertin 1896 die Olympischen Spiele wiederbelebte, war ihm der Flug der Friedenstauben bei der Eröffnungsfeier ein besonderes Anliegen. Der Baron, ein Kenner zeremonieller Symbolik, wusste, dass die Taube quer durch die Kulturen als Sinnbild des Friedens, der Unschuld und der Treue galt.

Schon Aphrodite, die Göttin der Liebe in der griechischen Mythologie, schlüpfte aus einem Ei, das von einer Taube ausgebrütet wurde. Die Taube ging, wie das Alte Testament berichtet, mit der Arche Noah auf Reisen. Sie entdeckte Land, kehrte mit einem Ölzweig im Schnabel zurück und überbrachte die Botschaft vom Ende der Sintflut. Jesus sah bei seiner Taufe den Himmel geöffnet und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube herabkommen. Zum Pfingstfest wird in vielen Kirchen noch immer eine weiße Holztaube als Verkörperung des Heiligen Geistes aufgehängt. Im Mittelalter aßen Pestkranke in der Hoffnung auf Heilung Tauben - man hielt die Tiere für besonders rein. Tauben spielen in Heiligenlegenden eine wichtige Rolle und auch in Märchen tauchen sie auf.

Liebende schätzten Tauben als diskrete Boten, auch Feldherren machten sich den Orientierungssinn der Vögel zunutze. Brieftauben waren noch im Ersten Weltkrieg für das Militär unverzichtbar, die Schweizer Armee setzte sie bis 1995 ein. Ungeachtet ihrer kriegerischen Verdienste erkor der spanische Maler Pablo Picasso die Taube zum Friedenssymbol. Sein Entwurf für den Weltfriedenskongress 1949 verbreitete sich in Pazifistenkreisen rasant.

Auszug aus einem interessanten Artikel

mehr lesen:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/mensch-natur-umwelt/taube-vogel-frieden-hass-symbol-100.html

Specht

Manchmal habe ich ein paar seltsame Ideen… und da das Kind in mir immer wieder herausbricht habe ich einen Specht gebaut.

Eine einfache Zutatenliste:

  • 2 Tannenzapfen
  • Rest Kupferrohr
  • Rohrschelle
  • 2 Knöpfe
  • Federn
  • Fuß (Rest von einem Handlauf)
  • 1 Feder

individuelle Toilettenspülung

Nach dem Tod meines Vaters gab die Toilettenspülung meiner Mutter „den Geist auf“. Ich hätte den kompletten Spülkasten tauschen müssen, was aus diversen Gründen aber nicht möglich war. Nun war guter Rat teuer…

Ab in die Werkstatt, 2 identische Hälften eines Elefanten gesägt (meinen Dank an der Stelle an meine treue Dekupiersäge), in der Mitte – durch den Rüssel- eine Führungsbahn für die Schnur gefräst, zusammengeschraubt und fertig. Ich muss dazu erwähnen, dass meine Mutter eine leidenschaftliche Elefantensammlerin ist/war, sonst wäre das Motiv sicher etwas anderes gewesen. Vielleicht auch ein wenig stilechter und weniger verspielt. Bis heute tut „das Ding“ aber seinen Dienst.

Das Loch wurde noch mit Grünzeug verkleidet…eine Wasserstelle eben

Trinkhorn

Dieses Trinkhorn habe ich seinerzeit für einen ganz besonderen Menschen gefertigt.Auch heute noch bedeutet mir dieser Mensch viel mehr als jeder andere Mensch, der meine Wege kreuzte.

Im Vorfeld hatte ich intuitiv auf einem Flohmarkt Rohhörner gekauft, ohne zu wissen warum oder wofür. Eins davon sollte einen ganz besonderen Zweck bekommen.

Gründlich ausgekocht (die Zapfen wurden bereits im Vorfeld gezogen) war es bereit zum gravieren/schnitzen. Eigentlich wollte ich noch versuchen das ganze mit Brandmalerei zu verzieren, habe dies aber nach einem Versuch gelassen, denn der Gestank hat mich fast umgebracht.

Hernach: beschleifen und ölen…Fertig!

Ende vom Lied

Aufgrund vielerlei Umstände ist es mir nicht mehr möglich, diese Webseite aufrecht zu erhalten. Persönliche (gesundheitliche) Gründe spielen da hinein, aber besonders die ab 25. Mai 2018 geltende europäische DatenSchutzGrundVerOrdnung treibt den Aufwand für Seiten, wie diese, so hoch, dass sie für einen Privatmenschen nicht mehr umsetzbar sind. Was droht ist eine Abmahnwelle, die zur Folge hat, dass man selbst bis zum finanziellen und mentalen Ruin geschröpft wird.

Nun bleibt mir nur noch, Euch Lebwohl zu sagen!

Auf bessere Zeiten…

pausierend

Aufgrund diverse Lebensumstände, die ich nicht zu beeinflussen vermochte, bin ich gezwungen zu pausieren. Eine Neuordnung des Denkens und des Umfeldes ist erforderlich.

Ich kehre zurück, wenn der Verstand dazu wieder in der Lage ist…

Prioritäten eben…

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