Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Autor: admin (Seite 4 von 11)

Kleines Herz

Was schlägst Du so wild, kleines Herz?
Macht Dir die Situation Angst?
Mir auch, kleines Herz.
Spürst Du auch, wie mir die Stimme versagt, die Hände kalt werden und zittern?
Die Gedanken drehen sich im Kreis
schneller und schneller
ich weiß das hilft Dir nicht, kleines Herz
Ist es Angst?
Ist es Freude?
Ist es Aufregung?
Es ist eine Mischung aus allem
Der Körper reagiert…wehrt er sich, oder was ist das?
Was will er mir sagen?
Was willst Du mir sagen, kleines Herz?
Du hast Angst…
Da bin ich mir sicher…
Zuviel was Du bereits erlebt hast
Zuviel Erinnerungen, die Dich prägten
Hey, kleines Herz…
Ich pass auf Dich auf!
Du ruhst in mir
Dort ist es warm und sicher
Und warum fürchtest Du Dich, kleines Herz?
Hey, kleines Herz, hörst Du das auch?
Ein leises, schnelles pock-pock-pock-pock…
Aber das bist nicht Du
Da ist ein anderes kleines Herz
dem geht es wie Dir
also fürchte Dich nicht
zeig doch dem anderen kleinen Herz, dass es auch keine Angst haben muss
pock–pock–pock–pock
Ich weiß auch nicht, was passieren wird
Ach, kleines Herz, was schlägst Du so wild?…

Antwort (von Knorkator)

Ich liebe diese Band aufgrund ihres Wortspiels, dem Schwanken zwischen Wahnsinn und Genie.  Aktuell amüsiert, inspiriert und interessiert mich dieser Titel:

Antwort

Seit die Menschheit existiert, zieht es mich von Land zu Land.
Alles hab ich schon gesehen, sämtliches ist mir bekannt.
Ich stand bereits auf jedem Berg, zum Meeresgrund bin ich getaucht.
Den Nordpol habe ich berührt und gegenüber war ich auch.

Imperien habe ich erlebt vom Aufstieg bis zum Untergang.
In jeder Schlacht war in dabei, Zerstörung und Neuanfang.
Jedes Gras und jeden Stein, alles habe ich studiert
und mein Wissen dann zum Schluss auf eine Formel reduziert.

Ich hab die Antwort auf all eure Fragen,
kann euch erlösen von all euren Plagen.
Ich weiß den Weg durch die magische Tür,
erhebt euch und folget mir!

Ich hab das Ende schon erlebt, ich sah die Erde explodieren,
dann flog ich in der Zeit zurück, die Lösung euch zu präsentieren.
Mein Ziel war eine Konferenz, die UNO und der Friedensrat,
doch leider hab ich mich vertippt und das ist nun das Resultat:

Ich steh in einem finsteren Loch, ein Anblick, der den Mut mir nimmt.
Vergnügungssüchtiges Geschmeiß, das faul in Bier und Kotze schwimmt.
Besoffen glotzt ich vor euch hin. Mir zuzuhören gelingt euch nicht.
Die Botschaft ist hier nicht erwünscht, darum behalt ich sie für mich.

Ich hab die Antwort auf all eure Fragen,
kann euch erlösen von all euren Plagen,
doch euer Anblick hat mir suggeriert,
dass es euch nicht interessiert.

Ich hab die Antwort auf all eure Fragen,
aber ich werde es euch nicht sagen.
Ihr seid glückselig, zufrieden und dicht.
Bleibt liegen und folgt mir nicht!


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Regen

Der Regen prasselt auf mich nieder. Anfänglich vereinzelte Tropfen, werden sie nun immer schwerer und mehr. Missmutig schlage ich den Kragen meines Mantels hoch und versuche den Kopf einzuziehen.
Als ob es etwas nutzen würde…
Der Regen peitscht mir ins Gesicht. Der Wind pfeift kalt und bissig und lässt die Tropfen wie kleine Ohrfeigen in meinem Gesicht explodieren. Die Haare werden schwerer und legen sich an meinen Kopf, als ob sie Schutz suchen würden. Schutz vor dem unvermittelten Einfluss von oben. Sie beginnen sich zu winden und bilden Wellen.
Der Regen findet seinen Weg über die Haut meines Gesichtes, rinnt hinab zur Nasenspitze um sich dort zu sammeln. Längst habe ich aufgegeben diese Tropfen mit meinem Ärmel zu entfernen.
Und während ich schneller weiter laufe, um dem kalten Nass zu entgehen, beginnt das Uhrwerk im Kopf zu arbeiten…
Warum verbindet man Regen oft mit Tränen? Der Himmel weint….
Weil auch der Regen wie Tränen schön, aber auch quälend sein kann. Die kalten Tropfen an einem grauen Herbsttag gleichen der Traurigkeit. Es ist farblos um uns herum und der kalte Regen kriecht fast unter die Haut. Hingegen ist der warme Sommerregen wie Tränen der Freude. Man schliesst die Augen und streckt das Gesicht gen Himmel. Die Tropfen erfrischen. Die staubige Luft der Großstadt riecht plötzlich sauber und neu. Der Regen tanzt auf Haaren und Haut. Und bald schon reißt die Wolkendecke auf, um die Sonne gewähren zu lassen. Ein Regenbogen entsteht am Horizont. Er symbolisiert die Hoffnung…

Warum kann die gleiche Sache so unterschiedliche Gefühle wecken?
Es sind die Randbedingungen, der Kontext in dem man sich befindet…
So liebe ich heute was ich morgen hasse?
So lächle ich heute und morgen bin ich deswegen ungehalten?
Und plötzlich fällt es mir ein:
Du bist der Regen…
gestern lächelst Du mich an und bist wie der Sommerregen…
heute schenkst Du mir kaum Beachtung, weist mich ab und bist kalt wie der Herbstregen…
und dennoch ist der Regen essentiell für meine Welt
All die Pflanzen…Blumen, Sträucher und Bäume brauchen auch den Regen um zu wachsen ohne diesen verdorren sie und die meisten sterben für immer… wie meine Gedanken…

Und es regnet…


mein Beitrag…meine Gedanken… zu dem Stichwort „Regen“ anlässlich des Mimosenmittwoch

Rivalität

„Einst war ich wie Du…“,

flüsterte eine leise unscheinbare Stimme unter dem Bett.

„Ich war stark und groß… ich konnte intensiv leben und wachsen, wann immer dies möglich war. Vor Nichts und Niemandem hatte ich angst.  Ich hatte auch Geschwister, die ständig in meiner Nähe waren. Wir waren jeden Tag zusammen und erlebten viele Dinge. Meine Geschwister hießen Vertrauen, Wahrheit,Neugier, Empathie, Aufopferung, Güte, Wärme, Lust und Genuß. Ganz früher gab es noch eine Schwester, die uns aber früh verließ. Auf einmal war sie fort und kam nie wieder. Ich weiß nicht wo sie ist und ob sie noch lebt. Sie hieß Geborgenheit. Ich glaube sie vermisse ich am meisten…“
Die Stimme unter dem Bett klang traurig.

Eine strenge und düstere Stimme antwortete:
„Nun, mir geht es heute wie es Dir damals erging. Ich werde täglich größer und breite mich aus. Ich nehme alles in Besitz was ich bekommen kann. Deine Geschwister hab ich längst vertrieben, und auch für Dich ist hier bald kein Platz mehr!“

Ein trauriges Seufzen kam unter dem Bett hervor.

Die düstere Stimme wurde lauter:
„Du bist zu schwach geworden! Deine Geschwister sind zu schwach geworden. Nun haben wir, meine Brüder und Schwestern und ich, hier die Macht! Du kennst sie bestimmt: der Zorn, die Lüge, der Hass, die Kälte, die Trauer, die Resignation und die Angst. Es gibt nur Nahrung für eine Familie. Deine oder meine! Deshalb werdet ihr alle gehen müssen!“

Die leise Stimme flehte:
„Ach bitte lass mich nur noch ein klein wenig bleiben! Ich weiß nicht wohin ich soll und meine Geschwister finde ich nicht mehr. Deine Schwester, die Kälte, erdrückt mich jeden Tag immer mehr. Sie wird immer dicker und sitzt schwer auf mir. Ich bekomme kaum noch Luft. Bitte lass mich gehen, sobald ich etwas Kraft habe, ich will nicht sterben…“
Man hörte deutlich das verzweifelte Schluchzen. Die dunkle Stimme berührte dies wenig. Sie donnerte wütend:
„Denkst Du ich merke nicht, wie Du jeden Tag kämpfst?! Ich werde Dir wenig Raum geben, Dich wieder auszubreiten! Sobald Du zu Kräften kommst, wirst Du auch wieder Deine Geschwister rufen und dann werdet Ihr mich und die meinen wieder verjagen. Dies werde ich nicht zulassen!“

Noch vor einigen Jahren war die Situation umgekehrt. Da zischte der Zweifel leise aus dem Dunkel seines Versteckes und die Liebe lag feist zwischen den warmen Kissen. Nur wusste der Zweifel mit seiner kräftigen Stimme die Liebe zu erschrecken. Oft schreckte sie aus süßen Träumen empor, weil der Zweifel sie scharf anzischte, und sie konnte nicht wieder einschlafen. Diese dauerhafte Schlaflosigkeit machte die Liebe schwach und schwächer. Sie wurde immer dünner und kleiner. Am Ende kroch sie unter das Bett und der Zweifel schob seinen mächtig gewordenen Körper hervor und legte sich in die seidigen Kissen….

Ich sehe Deine Augen und höre Deine Worte… Dein Körper spricht wortlos…
Sag mir, was liegt jede Nacht unter Deinem Bett?!…

Gleichnis des Baumes

Es ist Herbst, der Winter steht vor der Tür.
Was verbindet man mit dem Herbst? Bunte Blätter…
Woher kommen diese Blätter? Von Bäumen…
Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr stelle ich fest, auch wir sind wie Bäume…

An einem Tag X fällt eine Frucht, ein Samen, zu Boden.
Dieser Samen trägt den Keim eines neuen Baumes in sich.
Allein der Zufall, in Verbindung mit Umständen der Umgebung, entscheidet wohin der Same fällt. Landet er auf fruchtbaren Boden? Steht der Elternbaum auf kargem Boden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch der Samen auf eben solchem Boden landet. Steht er auf fruchtbarem Boden, so hat auch der Samen die Möglichkeit in ebensolchem zu keimen.
Manchmal wird die Frucht fortgetragen. Vom Wind, von Tieren oder einfach weil er einen Hügel hinab rollt.
Im Optimalfall ist fruchtbarer Boden gegeben. Der Same keimt schnell. Kann sich ausbreiten. Tiefe Wurzeln schlagen, die Zweige empor strecken und sich zu einem starken Baum entwickeln. Mit einer breiten, weit ausladenden Krone.
Doch oft ist das nicht der Fall.
Der Boden lässt es nicht zu, dass sich die Wurzeln tief ins Erdreich graben können. Die Nahrungsaufnahme, die nötig für eine gute Entwicklung ist, ist gehemmt. Der Halt ist nicht gegeben, jeder Wind kann problemlos den Schößling, oder später gar den ganzen Baum entwurzeln.
Auch entscheiden andere Bäume indirekt darüber, was aus dem Schößling wird. Ein dichter dunkler Wald lässt es nicht zu, dass sich ein Baum in voller Größe ausbreiten kann. Sie stehlen sich gegenseitig die Nährstoffe und nehmen sich das Licht. Ein Schößling unter einer ausladenden Krone wird niemals genug Licht erhalten um selbst zu solch einem großen Baum zu werden. Zugleich kann aber ein großer, starker Baum einem kleinen Spross Schutz vor Wind oder Wetter bieten.

Es ist ein Miteinander und auch ein „Voneinander-abhängig-sein“.

Manchmal bohren Insekten tiefe Tunnel in geschwächte Bäume. Sie rauben ihnen sukzessive die Möglichkeit zum Leben. Biber nagen die jungen Stämme und der Baum stürzt, noch bevor er die Möglichkeit hatte zu wachsen.

Der Baum ist unser Geist
Die Blätter sind unsere Gedanken und Ideen
Die Tiere sind unsere Handlungen
Das Wetter sind unsere Emotionen
Die Sonne wärmt, also setze ich sie mit Liebe gleich. Denn auch manchmal versengt sie die Pflanzen.
Der Schnee ist die Wut. Denn auch Wut kann manchmal schützen und sich isolierend auf die Pflanzen legen.
Der Regen ist die Traurigkeit. Sie kann alles wegspülen. Aber der leichte Sommerregen, die Melancholie, kann den Baum (den Geist) zum Wachsen anregen.

Ich bin derzeit ausgedorrt. Eine kalte und regenreiche Jahreszeit hat mich geschwächt. Wenig Nährstoffe sorgten für wenig Wachstum. Seit März strecke ich mich nach der Sonne, die plötzlich und unerwartet den wolkenreichen Himmel durchbrach. Manche Tage treffen mich ein paar Sonnenstrahlen, aber die meisten Tage ist der Wind stärker. Er treibt Wolken vor die Sonne. Regen fällt und unterspült meine Wurzeln. Die Blätter fallen.

Quo vadis?

Mit der Geburt beginnen wir den Weg des Lebens zu beschreiten. Welchen Weg wir gehen scheint uns vorher bestimmt, wir haben anfänglich keinen direkten Einfluss. Wohl aber entscheiden wir, während wir gehen, welcher Weg uns genehm ist.

Zum Ziel führen sie alle.

Viele gehen den asphaltierten, sauber gehaltenen. Kein Stock oder Stein behindert das Gehen. Der Wegesrand ist sauber beschnitten. Kein Zweig,  keine Dornen halten uns auf. Nichts was die Menschen innehalten lässt. Kaum ein Blick nach links oder recht. Stur geradeaus!
Ankommen…einfach nur vorwärts… die Ziele erreichen…!
Wahre Heerscharen gehen diesen Weg.
Begleiten die Anderen…überholen einander.
Steigen über die Gestürzten oder helfen ihnen auch auf…je nach Wetter und Laune oder je nach Nutzen. (bringt er den „Helfenden“ vielleicht schneller und näher ans Ziel?)

Ich ging abseits dieser Wege. Ich weiß nicht mehr, ob ich es wollte, aber ich lief in den Wald.  Stolperte über Steine.  Stürzte über Wurzeln. Ich schlug mir die Knie auf. Dornige Büsche rissen mir die Haare aus. Aber ich sah so viel auf diesen Wegen. So viel abseits dieser sauberen breiten Wege… Ich traf auch Andere auf diesen Wegen. Menschen wie mich.
Einige kamen von den großen Wegen.
Einige wollten zu diesen.
Doch längst kann ich nicht mehr zu diesen Wegen, den großen Straßen.
Meine zerrissene Kleidung und meine zerzauste Erscheinung lässt die Menschen auf diesen breiten Wegen die Nase rümpfen. Sie drängen mich unbewusst wieder zurück in den Wald. Dahin wo die Luft klar ist. Dahin wo die Vögel singen und nachts das Käuzchen ruft. Dahin wo ich mehr sehe, rieche, höre und fühle als ich es je auf Euren Straßen könnte. Und so gehe ich weiter. Krieche manchmal durch das Unterholz. Meine Ziele liegen hinter Bergen,Bäumen und Sträuchern verborgen.
Vielleicht erreiche ich sie auf der nächsten Lichtung?
Vielleicht hinter dem nächsten Hügel?
Vielleicht hinter diesem breiten reißenden Fluss?
Vielleicht erreiche ich sie auch niemals, weil ich falsch abgebogen bin.
Vielleicht, weil ich vom Weg abkam, als ich andere ein Stück durch den Wald begleitet und ihnen den Weg zu den breiten Straßen zeigte.
Aber das ist unwichtig. Jeder Moment den ich in diesen Wäldern erlebte war intensiver und informativer als es solch eine Straße je sein könnte.
Eine Straße, auf der es Tiere nur als Kadaver gibt.
Eine Straße auf der die einzigen lebenden Tiere die Aasfresser sind, die sich an an den toten Körpern der Kadaver und Gestürzten gütlich tun.

So setze ich mich auf das Moos und lausche dem Specht, betrachte meine aufgeschlagenen Knie und streiche meine zerzausten Haare aus dem Gesicht. Hinter mir bricht ein Zweig… Mensch oder Tier? Langsam und neugierig schau ich mich um…

Herbstlaub

Der Herbst zieht durch meinen Kopf.  Meine Gedanken, die früher blühten und sich schier explosionsartig endlos auszubreiten schienen sind still geworden.
Ein Windhauch fährt durch meine, zu braunem Laub verdorrten Ideen und Gedanken.  Er spielt mit ihnen, reißt sie ab und lässt sie zu Boden gleiten. Mein Bewusstsein fürchtet sich vor diesem Szenario. Lässt mich ängstlich zitternd der Situation beiwohnen. Der Schmerz weiß: das welke Laub wird niemals wieder die Zweige zieren!
Achtlos am Boden liegend wartet es auf den Regen um letztendlich zu verrotten.  Die Sonne weckt einen Funken der Hoffnung… doch sie ist zu kalt, sie wärmt längst nicht mehr…denn sie ist zu weit weg.
Die Tage werden kürzer.. die Nächte länger und kälter.
Bald ziert der erste Reif die welken Gedankenblätter. Im Morgenlicht der kalten Sonne glitzert er, als wäre er etwas Schönes…Bezauberndes…aber das täuscht. Er ist kalt…eisig kalt…
Bald wandelt sich der Regen zu Schnee. Die Gedanken sind gefroren- die Emotionen erstarrt…
So deckt der Schnee alles ab und bedeckt das Schändliche…den Makel der gefallenen Gedanken und Ideen.
Der Winter ist ins Land meiner Gedanken gezogen…
Ungewissheit lässt mich zittern.
Ruhen die Gedanken nun, damit im Frühjahr neue geboren werden?
Wie lang ist es bis dahin?
Wie lang bleibt die Kälte und das Eis?
Was ist, wenn die Sonne nicht mehr ausreicht um das Eis zu tauen?
So harre ich auf den ungewissen Tag des Frühlings,wenn die Sonne auf mich scheint. Der Schnee schmilzt…zu kleinen Rinnsalen und Bächen wird. Diese nähren den Baum und lassen neue Blätter treiben. Neue Gedanken und Ideen…
Mit Vorfreude und gleichzeitiger Angst warte ich auf diesen Tag. Auf den Tag an der mich die Sonne wieder wärmend berührt und ein neuer Zyklus beginnt…bis dahin bleibt die Angst vor der ewigen Eiszeit. In meinem Kopf…

Sündenfresser

getrieben von meinen eigenen Gedanken
wachgehalten von Sünden, die ich nie beging
die Bösartigkeiten, derer die mir aus ihrem Leben erzählten, nahm ich mir an
sie hielten mich wach
sie raubten mir das Lächeln
sie nahmen mir den Glauben
ich fühlte das Leid, was sie über andere brachten
und sie lächelten, als sie mir davon berichteten…
sie waren stolz auf ihre Handlungen…
sie hielten sich für stark und mächtig
ich versuchte an ihr Gewissen zu appellieren,
aber da war nichts…
sie hatten keins
es war ihnen egal
bei einigen war ich zugegen
ich griff ein und wurde zum Täter gemacht
ich stellte mich vor die Schwachen
erhielt die Schläge der Täter
aber die vermeintlichen Opfer sympathisierten mit den Tätern
sie traten von hinten auf mich ein, als ich geschwächt war
ich trage die Last anderer
„Warum nimmst Du Dir das auch immer an?“-ist die Frage die ich so oft hörte
„Warum mischst Du Dich da ein?“-weil es sonst niemand tut
„Warum schaust Du nicht woanders hin?“- weil ich durch Ignoranz zum Mittäter werde
So suche ich jeden Tag den Platz an dem man Schutz findet
einen Ort, an denen die Menschen friedlich sind
einen Platz der Stille, der Buße und der Gedenken
einer virtuellen Kirche gleich
ich gehe in die Reihen
setze mich auf eine Bank um zu Schweigen
die Tür zum Altarraum öffnet sich
und die Herren dieses vermeintlich geschützten Ortes treten ein…

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