Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Autor: admin (Seite 3 von 11)

leerer Fall, geschlossene Tür

Ich dachte, dass die Antwort, die ich erhielt meinen Fall bremsen würde. Ich dachte ich würde Frieden finden. Finde ich aber nicht. Ich bin hoch geflogen und fiel irgendwann. Schnell und rauschend zu Boden.
Die Antwort war mein Fallschirm…
Irgendwie zumindest…
Sie bremste den Fall. Einen Boden sehe ich trotzdem nicht…
Du weisst nichts, hast zu weit gedacht und hast Angst vor dem was Dich einschränken und erdrücken könnte.
Die Tür wurde zugeworfen, noch bevor sie geöffnet war, einfach nur weil jemand anklopfte…
Ich würde Dir gern erklären, dass mich die gleichen Dinge erdrücken…
Ich würde Dir gern erklären, dass ich gar nicht sofort eintreten wollte…
Ich wollte mich nicht auf Deinen Stuhl setzen…
Ich wollte Dir auch nicht die Zeit stehlen…
Ich würde Dir gern erklären, dass ich Dir die Hand reiche damit Du sie nimmst und nicht um Dir den Arm heraus zu drehen…
Aber ich bin es leid zu richten was andere kaputt gemacht haben…
Ich bin es leid anderen beweisen zu müssen, dass ich anders bin…
Ich bin es leid, dass sich die Menschen sich selbst Antworten geben auf Fragen, die sie mir noch gar nicht gestellt haben…
Ich bin nur froh, dass Du meine Hand, die ich Dir reichte nicht weg geschlagen hast, sondern sanft abgewiesen hast…
Du hast die Tür geschlossen…
Und ich sitze davor und überlege nun wohin ich gehe…
Erinnere mich an all die anderen Türen…
Ich denke an all die Türen, die ich jahrelang ignorieren konnte, bis ich Deine sah…
Der Geruch, der unter dem Türspalt hervor kam…
Das sanfte Licht…
leise Musik…
Ich ärgere mich, dass ich an Deine Tür geklopft habe…
Du hast nicht einmal geöffnet, es reichte für Dich zu sehen, dass jemand davor steht…
Ich habe vorsichtig geklopft und nicht einmal um direkten Einlass gebeten…
Ich weiß, dass Du diese Tür seit Jahren nicht geöffnet hast…
Ich weiß nicht, wieviele geklopft haben, vermute aber es waren nicht viele…
Aber es ist Deine Entscheidung, ich respektiere sie-für Dich!
Nun versuche ich wohl wieder dahin zu gehen wo es keine Türen gibt…
Dahin, wo ich nicht in Versuchung komme zu klopfen…
Dahin, wo ich keinen Einlass begehre…
Und irgendwann werde auch ich keine Türen mehr öffnen können, weil ich gelernt habe, dass man die Türen nicht öffnet, wenn jemand klopft…

Gedanken zum Jahreswechsel

Dieses Jahr entschied ich mich dafür einmal neue Wege zu beschreiten. Von Vorsätzen für das neue Jahr hielt ich noch nie etwas. Überhaupt ist der Jahreswechsel für mich nichts weiter wie ein Abschluss eines kleinen Fragmentes meines Lebens. Analog dem Tag, den man Geburtstag nennt. Da gibt es für mich nichts zu feiern. Warum? Weil ich es so lange ausgehalten habe, oder Ihr mit mir? Quatsch 🙂
Zum ersten Mal in meinem Leben ziehe ich nun zeitlich eine klare Grenze.  Rückblickend waren die letzten Jahre keine schönen Jahre. Aber, und das darf nicht vergessen werden: sie waren lehrreich.

Ich gewann viele Einsichten was die Liebe betrifft, Partnerschaft und Familie.
Menschen traten in mein Leben, andere gingen…
einige gingen nach vielen Jahren gemeinsamer Zeit.
Manche warf ich aus meinem Leben… 
manche gingen von sich aus andere Wege und wollten nicht auf mich zurückschauen…
und einige gingen, weil ihre Zeit gekommen war.
All das sind Gegebenheit wie sie jeden Tag passieren.

Einige Menschen nehme ich ins neue Jahr mit…
…in meinem Herzen
…in meinen Gedanken
…in der Realität
Aber einige bleiben nur noch als ein Schatten…eine Erinnerung. Sie wird nach und nach verblassen, wie alle Erinnerungen. Und je nachdem ob sie gut oder schlecht war, intensiv oder weniger intensiv entscheidet sich, wie lange sie noch bleiben wird bis sie ganz fort ist…

Dieses Jahr nun werde ich nach vorn blicken. Die Erinnerungen bleiben als ein Schatten hinter mir.
Die positiven bewahre ich mir im Herzen- die negativen im Verstand. Als Lehre für die Zeit die noch vor mir liegt.
Dies Prozedere halte ich für das Vernünftigste, was den Ausgleich zwischen Herz und Verstand betrifft.
Dein Verhalten hat darüber bestimmt ob Du Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein wirst.
So wie mein Verhalten darüber bestimmt ob ich in Deinem Leben Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft bin.
Ich kann mich an Dein Verhalten erinnern, genauso gut wie ich mich an meines erinnern kann. Für Dich kann ich nicht sprechen, denn wie Du die Situation interpretierst ist Deine Sache, so wie meine Entscheidung meine ist. Aus diesem Grund bedauere ich auch keinen dieser Verluste. Ich hab meine Ziele und Du Deine. Wenn der Weg zu diesen Zielen uns trennt, dann ist das in Ordnung…denn dies ist wichtig für uns beide. Nur so verlieren wir unsere Ziele nicht aus den Augen.

Ich wünsche allen die im alten Jahr (und denen davor) zurückgeblieben sind gedanklich alles Gute-für ihren Weg!
Und die, die mich in Gegenwart und Zukunft weiter begleiten werden,begleiten wollen, wünsche ich von ganzem Herzen nur das Beste! Ich werde weiterhin versuchen Euer Leben zu bereichern.

Aber vergiss eines nicht: Manche Türen die geschlossen werden bleiben für immer geschlossen!

Umbra

Ein Liedtext von Subway to Sally, der mir das Gefühl gibt verstanden zu werden und zu verstehen…

Umbra

Ich komme aus dem Schatten,
wo meine Wiege stand,
bot eine dunkle Wolke
dem Zwielicht ihre Hand.

Auf allen Wänden tanzten
die Schemen um mich her,
ich las in ihren Rätseln
mein Schicksal und auch mein Begehr.

Wohin ich auch immer geh,
ich meide stets das Licht,
ich traue keinem Schatten
und auch dem eigenen nicht.

Ich komme aus dem Schatten,
ich lebte vom Verzicht
und nährte mich von Träumen,
niemand sah je mein Gesicht.

Es schauderte die Menschen
in meiner Gegenwart,
sie jagten mich mit Fackeln,
zu fremd war ihnen meine Art.

Wohin ich auch immer geh…

Ich stell mich in den Schatten,
werf keinen je voraus
und werf ihn nicht auf andre,
die Nacht ist mein Zuhaus.

Wohin ich auch immer geh…


Wer es hören mag:

Die Kälte

Sie ist wieder da, diese Kälte die nicht von außen kommt und weder mit Jacken, noch Decken verdrängt werden kann
Sie frisst sich wie Rost auf Stahl in einen hinein
kriecht in den letzten Winkel des Körpers und der Seele
sie frisst das vorhandene vermeintlich starke Material und wandelt es zu flüchtigem Staub
Die Hände sind so kalt, als käme man gerade aus einer Schneeballschlacht
Die Finger wirken knochig und steif
Dann kommt das Zittern
begonnen an den Händen pflanzt es sich durch den ganzen Körper fort
Die Kälte raubt einem jegliche Energie
Kein Kaffee oder Tee vermag sie zu bannen
Man wird müde
Es fühlt sich an, als wenn man, einem Atlas gleich, Lasten zu tragen hätte, die einen schwer nieder drücken bis die Glieder brechen
Die Augen brennen
aber man findet keinen Schlaf
Ich habe die Menschen gebeten mir die Lasten die sie mir aufgepackt haben abzunehmen
aber sie schweigen und etliche hören nicht einmal zu
einige packen immer mehr auf:
mit jedem bösen Wort
mit jedem Schweigen
mit jeder Hoffnung die stirbt
mit jedem Glauben der gebrochen wird
mit jeder Lüge
mit jeder Ignoranz
Und mit jeder weiteren Last wird es kälter…

Weihnachten

Oh wie ich diesen Teil des Jahres fürchte und verachte. Die Zeit des Konsums und des Kommerzes. Überall schallt einem die geheuchelte Besinnlichkeit und fiktive Ruhe entgegen. Untermalt von bunten Lichtern und Endlosschleifen von Weihnachtsliedern… Jeder der nur halbwegs ein paar Töne aneinanderreihen kann muss natürlich ein Weihnachtsalbum herausbringen und dieses in endlosen Merchandising-Paraden dem potenziellen Kunden ins Hirn bohren.
Jedes Jahr scheinen mir die Fenster der Menschen greller, blinkender, bunter, erschlagender, nervender…
bereits im November beginnen erste nachbarliche Schlachten um das grellste und bunteste Fenster oder Haus oder Grundstück. Wer etwas auf sich hält muss doch nach außen präsentieren was er hat. LED-Leuchtezapfen, Leuchtende Rentiere in Lebensgröße im Garten und mittendrin die obligatorisch an Dachrinnen und Ästen herabhängenden strangulierten Weihnachtsmänner.
Ich versuche mich zu erinnern, ob ich diese „besinnliche Zeit“ schon immer so furchtbar fand. Und im Nebel meiner Erinnerungen tauchen Schemen von Zeiten auf, als Weihnachten noch für Ruhe und Besinnlichkeit stand. Als Kerzen für eine romantische Stimmung sorgten, das Schmücken des Baumes zelebriert wurde und die Weihnachtslieder sanft im Hintergrund für ein passendes Ambiente sorgten. Klassische Musik und Chöre vermochten mir damals ein Gefühl zu vermitteln, was es in meinem Leben längst nicht mehr gibt. Das Gefühl, im Kreise der Familie zufrieden zu sein…
Nichts war schöner, als man diesen Menschen, die man mochte, ihre Geschenke überreichen konnte. Und nichts stimmte mich glücklicher, als zu sehen, dass die Beschenkten Freude an dem Überreichten hatten. Oftmals musste ich sogar meine Freudentränen unterdrücken, nur weil ich jemandem eine Freude gemacht habe.
Und heute?
Gibt es keine Familie mehr… nur noch ein Hauch von dem was ich einst als Familie betrachtete, ist noch vorhanden.
Die Geschenke die man den wenigen Menschen überreicht, werden nach finanziellem Wert beurteilt und nicht nach der Gabe des Herzens…
Die einst heiligen Rituale sind zu stupiden Abläufen von Prozessen verkommen…
Die Ruhe und Besinnlichkeit ist der Schnelllebigkeit der Zeit gewichen…
Auch die vermeintlichen Versuche der visuellen Medien etwas Weihnachtsstimmung zwischen Terror und Sexualität zu zaubern schlägt kläglich fehl…
Kaufen…Gewalt…Sex…Kaufen… immer die gleichen Dinge…
Mit der obligatorischen jährlichen Spende für einen gemeinnützigen Zweck ist für viele auch der moralischen Verpflichtung genüge getan… jetzt kann das große Fressen beginnen…das Heucheln…das Besinnen.
Und nach dieser Zeit? Folgt das Umtauschen der Weihnachtsgeschenke…
Ein Geschenk, was eigentlich von Herzen kommen sollte, wird durch ein anderes, genehmeres Konsumprodukt ersetzt. Im Zweifel und um dem vorzubeugen liegen ein paar Scheine unter dem Weihnachtsbaum…
Wo ist die Zeit geblieben, wo ein Geschenk versucht das Herz des Anderen zu berühren?
In der ein Geschenk nicht nach dem Marktwert beurteilt wird?
In der man nicht befürchten muss, einen enttäuschtes Gesicht zu sehen, wenn der Beschenkte das Papier um das Geschenk entfernt hat. Achtlos wird das Geschenk beiseite gelegt..hmmm…schön… Wann gibt es Essen?

Ich trauere um diese Zeit, die es vielleicht nur in meinen Träumen gab oder die einfach nur zu lang her ist, als dass ich sie als Erinnerung einstufen könnte…


anlässlich des Mimosenmittwochs auf prosamimosa zum Stichwort: Weihnachten

Ein sicheres Mittel, die Leute aufzubringen und ihnen böse Gedanken in den Kopf zu setzen, ist, sie lange warten zu lassen. Dies macht unmoralisch.

(Friedrich Wilhelm Nietzsche)

Alter Freund

Bald jährt sich wieder dieser Tag, der mir so schmerzhaft in Erinnerung ist…
Der Tag an dem Du für immer gangen bist
Ich hielt Deine Hand um Dir die Angst zu nehmen
Aber die Angst kroch zu mir
Deine Augen wirkten müde
Du wirktest müde
Du hattest zuviel gesehen
Du hattest zuviel gehört
Gern hätte ich all den Schmerz von Dir genommen
Doch ich konnte nur hilflos Deine Hand halten
Hilflos versuchen stark zu sein
damit Du Dich nicht um mich sorgst
Sorge Dich nicht
Ich schaffe das schon allein
(dachte ich)
Ich wusste, dass ich Dich gehen lassen muss
Ich wusste, dass Dein Körper keine Kraft mehr hat
Deine Augen schlossen sich
War es der Schmerz?
War es der Frieden?
Deine Hand wurde kraftlos
Ein letzter Blick auf Deine halbgeschlossenen Lider
Du bist gegangen
Ich musste tief Luft holen um nicht zu zerbrechen
Ich zitterte am ganzen Leib
Und während ich Dir einen letzten Kuss auf die Stirn drückte rann eine Träne an meiner Wange hinab und tropfte auf Deine
Eine letzte Träne auf Deinem Gesicht
Machs gut alter Freund
Wir sehen uns wieder
irgendwann
da, wo es friedlich ist
da, wo wir unsere endlosen Gespräche fortführen können
da, wo wir wieder zusammen lachen
da, wo uns der Tag heute egal geworden ist…
Bis bald alter Freund!

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