Gedanken, Erlebtes, Geschaffenes und Vergessenes

Autor: admin (Seite 10 von 11)

Zerissen

Ich leide mit dir, für dich, durch dich… In jedem Moment, in dem du in meinen Gedanken bist, fühle ich mich gut und doch so schlecht. Wenn du vor mir stehst, ich in deine Augen sehe, dann wird mir bewusst, was mir fehlt, und scheinbar doch so nah ist. Du bist mein Spiegel…du hälst mir diesen Spiegel nicht vor, nein DU bist der Spiegel.

Ich möchte ihn zerschlagen und liebkosen.
Mich selbst zerschlagen und liebkosen.
Uns zerschlagen und liebkosen.

Ich möchte wegrennen und doch bleiben, an dich denken und dich doch vergessen, dich halten und doch wegstossen, dich sehen und doch die Augen verschliessen, dich hören und doch meine Ohren zuhalten…

Du gibst mir Zeit, um mich zugleich zu drängen. Du schaust mich liebevoll an, um mich zugleich eiskalt abzuweisen. Du bewunderst mich, um mich zugleich zu demütigen.

Warum tust du das? Die Ungewissheit frisst mich auf. Sie frisst UNS auf. Gibt es UNS denn überhaupt? Oder gibt es nur 2 Indivduen, die einzeln existieren, um den anderen schleichen, die Krallen gewetzt, um sich zu wehren(?) oder um anzugreifen(?)…

Ich weiß es nicht…

Weißt du es?

Laß es mich wissen…

Bitte

Gegangen…

Ich denke oft an dich. Wie Du gewesen bist, wie die Zeit mit dir war…Konnte ich dir genug geben? Hast du überhaupt etwas von mir erwartet? Oder war für dich alles so in Ordnung wie es war? Du kannst mir diese Fragen nicht mehr beantworten. Du hast mich zurückgelassen, zweifelnd, dich und die Zeit mit dir vermissend.

Wo wirst du jetzt wohl sein? Was wirst du jetzt wohl sein? Bist du überhaupt noch irgendetwas?

Alles hat plötzlich kaum noch eine Bedeutung. Wird es mir jemals wieder möglich sein, so zu leben, wie vorher? So zu leben, wie zu der Zeit, als du noch warst? Eigentlich möchte ich es gar nicht. Würde es nicht einem Verrat gleich kommen, ohne dich weiterzumachen, als wärst du nie gegangen?

Was würdest du mir jetzt sagen, wenn du es könntest? Würdest du mir in die Augen sehen und mir zeigen: "Hey, ich bin für dich da!" ? Oder würdest du dich jetzt an meine Seite legen und mir zeigen: "Hab keine Angst. Ich bin bei dir!" ? Warum konnte ich nichts dagegen tun? Warum ist plötzlich alles, was man kann, so bedeutungslos? Warum konnte ich dich nicht festhalten, und dir die Schmerzen nehmen? Hattest du Schmerzen?

Bei all diesem Zweifel und all dieser Ratlosigkeit in mir, weiß ich doch eins: Ich habe dich geliebt, und ich werde dich nie vergessen.

Unsicheres Ego . . .

Nein, es ist keine Arroganz die dich auszeichnet – es ist eine fesselnde Erhabenheit. Jeder Satz . . . . ja, jedes einzelne Wort, welches über Deine wunderschönen vollen Lippen zu meinem dir stehts aufmerksam lauschenden Ohr dringt, fasziniert mich mit der Art und Weise wie du es sagst. Fasziniert von deinem unglaublich großen Ego knie ich vor dir und schaue zu dir hinauf. Mit einem unbeschreiblichen Lächeln siehst du mich an. Deine wunderschönen großen Augen fragen mich, was ich mich selbst frage und keine Antwort weiß. Warum gerade ich? Womit habe ich mir ausgerechnet deine Aufmerksamkeit verdient? Es gibt soviele andere – scheinbar bessere als mich. Warum ich? Und je länger ich in deine faszinierenden Augen schaue, desto kleiner wirst du . . . . bis wir auf Augenhöhe sind und uns gegeüberstehen. Nein, es ist nicht dein Ego welches mich fasziniert – es ist deine Unsicherheit hinter dieser Fassade. Mir wird immer klarer, daß nicht ich dich brauche, sondern wir uns brauchen. Deine Erhabenheit ein Panzer ist. Diese Höhe mit der du über den Dingen zu stehen scheinst dich vor Verletzlichkeit schützen soll. Aber das tut es nicht. Dich schützen all diese Dinge nicht davor verletzt zu werden. Ich spüre wie sich dein Ego in Unsicherheit verwandelt. Vertrau mir . . . such Schutz in meinen Armen und meiner Nähe. Lass mich der Baum sein an den du dich klammerst, wenn der Sturm dir die Füße wegreißt. Ich will dir Schatten spenden, wenn die Sonne dich auszudürren scheint. Ich will dir die Luft geben die du zum atmen brauchst. Und verbann mich, wenn dir kalt ist.

Die Rache des Trolls

Er ist wieder zähnefletschend aus seiner Höhle gekommen. Knurrte mich an und versuchte seine verbalen Zähne in mein Fleisch zu jagen. Aber mich schockt das nicht. Ich kenne die Waffen gegen dererlei Trolle.

Es ist ja nicht so, dass ich diesen Troll nicht leiden konnte. Er konnte auch nett sein (so manchmal). Wenn er so da saß, mir in die Augen sah. Seine Stimme war dann so warm und weich. Aber ich weiß, er hat ein seltsames Leiden. Denn plötzlich konnte ihn die Wut packen. Dann fletschte er die Zähne, biss verbal um sich, und verletzte alles was in seinem Orbit kreiste. Bei jedem Biss wird man stumpfer und kälter. Am Ende bleibt nichts weiter wie Bedauern und Ignoranz. Leider, denn der arme Troll sitzt da in seiner Höhle, und scheint zu leiden. Aber warum sollte ich etwas dagegen tun?

Aber man sollte eines dabei nicht vergessen. Es gibt viele dieser Trolle da draußen. Männchen und Weibchen. Sie kommen in dein Leben, schmeicheln sich sanft ein. Und wenn man es am wenigsten erwartet, dann schlagen sie zu….Und sie gehen erst, wenn sie dich gebissen haben. Oft und meist auch schmerzhaft. An manchen dieser Trolle hängt man auch lange Zeit. Sie kommen einen immer wieder in den Sinn, und man fragt sich, was sie veranlasst hat, zu zubeissen. Andere Trolle fürchtet man für lange Zeit. Man hofft ihnen niemals mehr zu begegenen, sei es, weil man Bedenken hat, man könnte durch ihre Bisse auch zu einem solchen Troll mutieren, oder weil sie so heftig beissen können, das man sich einfach nur vor den daraus resultierenden Fleischwunden fürchtet.

Im Allgemeinen hilft gegen dererlei Trolle nichts. Denn man erkennt sie im ersten Moment nicht als solches. Erst zu fortgeschrittener Stunde, wenn sie das erste Mal die Zähne gefletscht haben. Manchmal auch erst viel später. Manchmal aber auch gar nicht.

Aber gegen jeden dieser Trolle gibt es ein Mittel.

  • Schritt Nummer eins: aus dem Leben verbannen
  • Schritt Nummer zwei: eigene Wunden verpflegen
  • Schritt Nummer drei: merken, wie dieser Troll zu erkennen war, um nicht die nächsten Artverwandten ins Haus zu lassen
  • Schritt Nummer vier: Aufpassen, dass man nicht selbst zum Troll mutiert

 

Regentag vs. Pfefferminzdrops

Der Regen trommelt seit einigen Tagen unermüdlich auf die Straße. Ich sitze hinter dem Fenster, sehe hinaus, und lasse mein Gemüt in tiefe Melancholie, ob der grauen Tristheit da draußen, versinken.

Ein Seufzen…eine Zigarette…ein Kaffee…wieder ein Seufzen…hmmm. Noch soooo lange bis zum ersehnten Telefonat….Der Griff zum Telefon wird Hilfe bringen. Bereit. Es tutet. Jaaaa…am anderen Ende, die Stimme meiner Vernunft: der Pfefferminzdrops. Wir sprechen über Gott und die Welt, Primaten, Spinnennetze, Liebe und Leid. Amüsieren uns gar köstlich über die ein oder andere Anekdote, aus diversen Kollisionen. (Dazu später mehr). Und im Amüsement erschlägt mich der Gedanke, dass eben dieser geschätzte Pfefferminzdrops, nicht nur mich, sondern auch den Rest der Welt mit scharfer Weitsicht und unentdeckten Gedankenknoten, aber auch manch seltsam anmutenden Blödfug erheitern könnte.

Gesagt getan. Der Pfefferminzdrops kollidiert mit Gedankenblut….

"Wusstest Du ürigens, dass es mittlerweile Pfefferminzmilchshakes gibt? "Die Gänsehaut die sich in diesem Moment über meine Zunge zog, lässt die Gedanken zur verbalen Kollision auf den nächsten Tag verschieben. In sanfter Euphorie schweifen meine Gedanken ab. Weit weg von Milchshakes und Pfefferminzdrops…. "Du, ich mach erstmal Schluß, ich wollte ja noch jemanden gaaaaaaaaaaanz wichtiges anrufen." Ein deutlich zu vernehmendes Schmunzeln am anderen Ende.

Das darauf folgende Telefonat ließ den Regentag plötzlich nicht mehr so regnerisch erscheinen. Und obwohl mittlerweile die Dunkelheit über den Straßen lag, machte sich eine gewisse Euphorie breit. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht entschwinde ich in die Nacht.

Erkenntnis

Niederschmetternd wird mir bewusst, wer und was Du bist
Anklagend, verfluchend, selbstleidend gehst du durch die Welt
schaust nicht zur Seite.
trägst lediglich deinen Zorn vor Augen…in den Augen.
Dein Herz – nicht schlagend -eher zögerlich zuckend im Leib,
es verdorrt ob deiner Wut.
Das nach außen abweisende, über sich selbst gestellte Ego zerstört dein Umfeld
und du klagst an…
Der Weg den du gehst, es wird dein eigener sein …
Obwohl dies nicht dein Bestreben ist,
so setzt du doch Alles daran,
deine Begleiter zu verletzen

Geh zurück in den Schatten, aus dem du gekommen bist
Dort blendet dich das Licht nicht
Geh – und grab dich ein
Schau wieder aus deinem Erdloch
Knurrend…Zähnefletschend…ängstlich aus deinen großen Augen schauend
Und beiße – zerfleische weiterhin …
 

Anruf

„Hallo?“ …
 „Hey, du hast ja lange nichts von Dir hören lassen“…
Orrrr neee was will die denn jetzt schon wieder.
„Ach, bei mir ist alles ok. Und wie geht es dir? Was machst du so?“…
Ja los, komm, texte mich zu…bla bla bla
„Aha…das ist ja übel“…
Ja klar, du tust mir ja soooooooooooooooo leid. Du bist auch immer das Opfer
„Mhm..“…
Ich könnte heute abend ja mal Pommes essen. Hab ich überhaupt noch welche?
„Nein, das verstehe ich auch nicht. Und was meint sie dazu?“…
Mist, sind keine mehr da. Na da muß ich wohl noch mal los.
„Mhmmm“…
Scheiße, der Markt macht gleich zu. Gut, ich hätte noch Nudeln.
„Was? Nein ich hör Dir zu“…
Tomatensoße kann ich auch dazu machen
„Echt? Nein, ich sitze auf der Couch“…
Ach siehste, Käse hab ich auch noch.
„Ach. Das tut mir leid.“…
Salz ist alle. Mist. Hmm ich bestell mir ne Pizza. Die Alte hört ja gar nicht auf mit quatschen.
„Donnerstag? Oh, da hab ich leider einen Arzttermin und danach will D. noch vorbei kommen.“…
Das fehlte mir noch. Hau bloß ab. Das nächste mal geh ich nicht ans Telefon…jedes Mal diese Show
„Kann ich leider noch nicht sagen“…
DUUUUUUUUUU GEEEEEEEEEEEHST MIR AUF DEN SACK
„Ja, denke ich auch. Ich melde mich bei dir“…
Kannste vergessen. Mich siehste nicht mehr
„Machs gut. War schön mal wieder etwas von Dir zu hören.“…
Wo ist die Nummer vom Pizzaservice?
„Bis bald. Tschüß“…
Ja, Funghi ist gut.

Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung

Die ängstliche (vermeidende), auch selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (selten: generalisierte soziale Phobie) ist gekennzeichnet durch Gefühle von Anspannung und Besorgtheit, Unsicherheit und Minderwertigkeit. Es besteht eine andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiertwerden, eine Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter Beziehungsfähigkeit. Die betreffende Person neigt zur Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten.

Charakteristisch für vermeidende Persönlichkeiten ist, dass sie sich unsicher, gehemmt, unattraktiv und minderwertig fühlen und aus Angst vor Kritik, Zurückweisung und Verspottung soziale Kontakte meiden. Dabei geraten sie nicht selten in soziale Isolation. Ihr geringes Selbstvertrauen wird von anderen meist positiv oder gar nicht gesehen, weil sie sich nicht in den Vordergrund drängen, bescheiden, „pflegeleicht“ und verlässlich sind, problemlos zu gängeln, trauen sie sich doch ohnehin nichts zu, insbesondere nicht, „Nein“ zu sagen. Nicht selten genießen diese Menschen sogar ein hohes Ansehen bei ihren Mitmenschen, da sie stets versuchen, ihren vermeintlich minderwertigen Charakter durch sehr gute Leistungen im Beruflichen bzw. sehr hohe Aufopferungsbereitschaft innerhalb des Bekanntenkreises zu kompensieren. Schon früh macht sich bei ihnen eine belastende soziale Gehemmtheit bemerkbar, Unfähigkeitsgefühle, Überempfindlichkeit gegenüber negativer Kritik, Schüchternheit, leichtes Erröten und schnelle Verlegenheit. Immer häufiger werden aber auch biogenetische Ursachen diskutiert, vor allem eine persönlichkeitstypische Vulnerabilität (= Verwundbarkeit) in Form innerer Unruhe, Anspannung, Nervosität und damit mangelhafter Reagibilität und schließlich Verletzbarkeit.

Oder kurz: Eine genetische Prädisposition (erblich bedingte Anlage), die bei ungünstiger Kombination durch die drohenden negativen psychosozialen Einflüsse im Alltag schließlich lebenslang belastet.

Persönlichkeitsstörungen werden oftmals von Verwandten 1. Grades weitervererbt und zudem liegen somit auch pathogene (krankmachende) Familienverhältnisse vor, die dann zum Ausbruch der Störung beim Kind führen. Sie können dabei in einen Konflikt zwischen Bindungs- und Autonomiebedürfnis verfallen. Einerseits sehnen sie sich nach Nähe und Sicherheit, andererseits vermeiden sie enge Beziehungen.

Die betreffenden Kinder zum Beispiel fallen entweder durch ein schnell reizbares und überdrehtes („cranky“) Interaktionsmuster oder aber durch ein verschlossenes und in sich gekehrtes Verhalten auf. Zudem können sie von den Eltern zurückgewiesen und abgewertet werden, ebenso von Freunden und anderen nahe stehenden Personen. Das könnte zur Folge haben, dass sich die zunächst nur von außen erfahrbaren Zurückweisungen und Abwertungen in Selbstabwertung und Selbstentfremdung fortsetzen, Selbstwert kann dadurch nicht aufgebaut werden. Freundschaften und soziale Bindungen können dadurch kontinuierlich abgesetzt werden. Zusätzlich unterschätzen sie ihre eigenen interpersonellen Fähigkeiten und haben in Stresssituationen oft ungünstige, negative und selbstkritische Gedanken.

Ihr Verhalten ist Ausdruck von Angst und Hilflosigkeit gegenüber den elterlichen Erziehungspraktiken; bisweilen später Entfremdung. Eltern werden als unterdrückend, einengend, emotionsarm und wenig einfühlend erlebt (siehe auch Doppelbindungstheorie).

Unter solchen und ähnlichen Erziehungsbedingungen würde sich die Persönlichkeitsentwicklung eines solches Kindes fast zwangsläufig in Richtung Ängstlichkeit und soziale Vermeidung sozialer Herausforderungen bewegen. Die natürlichen Energien und Möglichkeiten seien dadurch bald erschöpft. Die Zurückweisungen und Abwertungen mündeten notgedrungen schließlich in eine Selbstabwertung und Selbstentfremdung. Und dies alles führe schließlich dazu, dass Freundschaften und soziale Bindungen kontinuierlich gemieden würden oder zumindest zunehmend angstbesetzt seien, was letzten Endes auch zu der verhängnisvollen Vermeidungs-Strategie beitrage.

Die gelegentlich irreführend selbstsichere Erscheinung ist eine Art „äußere Maske“ als Folge einer darunterliegenden chronischen Anspannung zum Schutz der leicht aktivierbaren Vulnerabilität.

Es entsteht bei ihnen eine ständige Angst und Anspannung, die zum Rückgang von sozialen Kompetenzen führen. Dies wiederum erzeugt einen Teufelskreis, so dass sie sich entweder gar nicht mehr auf soziale Beziehungen und berufliche Aufgaben einlassen oder nur noch dann, wenn sie sich sicher sind, dass sie dabei nicht verletzt werden. Ständige Selbstzweifel plagen sie. In Gesprächen mit anderen halten sie keinen Augenkontakt, sondern fixieren andere Regionen des Gegenübers oder Gegenstände im Raum. Zu neuen Erfahrungen oder für alternative Möglichkeiten sind sie immer weniger bereit. In sozialen Kontakten wirken sie unzufrieden, gequält, distanziert, der Redefluss ist zu zäh und stockend.

Potentielle Partner müssen bei ihnen oft jahrelange „Prüfungen“ durchlaufen, um wirklich intim zugelassen zu werden. Beziehungen sind daher selten und oft konfliktbeladen. Starke Verlassensängste und Abgrenzungsprobleme führen oft zu Beziehungszusammenbrüchen und damit eine Wiederholung ihrer Befürchtungen.

Die gehemmte Persönlichkeitsstörung lässt sich weiter in zwei Subtypen aufteilen, deren Verteilung etwa identisch ist.

  • kühl-distanziert

Die eine Gruppe lässt sich als „kühl-distanziert und sozial-vermeidend“ („cold-avoidant“) beschreiben. Sie haben Probleme, warme Gefühle auszudrücken, und sind misstrauisch anderen gegenüber.

  • nachgiebig-ausnutzbar

Charakteristisch für die „nachgiebig-ausnutzbare“ („exploitable-avoidant“) Gruppe ist, dass sie sich von anderen ausgenutzt fühlen oder werden und es ihnen Probleme macht, anderen Grenzen aufzuzeigen (= nein sagen). Im sexuellen Bereich kann dies oft Abgrenzungsprobleme geben, die Missbrauch durch andere begünstigen.

Es handelt sich bei den beiden Gruppen um „Idealtypen“. Eine genaue Abgrenzung ist nur selten möglich, Mischbilder sind häufig.

Die Prävalenz (Häufigkeit) dieser Persönlichkeitsstörung liegt bei 0,5 – 1%. [1]

Im Gegensatz zu vielen anderen Persönlichkeitsstörungen, wie z. Bsp. der schizoiden Persönlichkeitsstörung oder der antisozialen Persönlichkeitsstörung, verspüren die Betroffenen einen hohen Leidensdruck und sind sich oftmals auch einer Störung bewusst. Da die Lebensqualität der Betroffenen dadurch sehr eingeschränkt ist, sind viele auch bereit professionelle Hilfe anzunehmen. Daher weisen Menschen mit einer ÄVPS eine hohe Compliance auf.

Der große Held

 

Der große Held hat den Mut verloren. Und SIE weiß jetzt schon, dass er die Schuld bei seinem Gegenüber sucht. SIE sieht das Bild vor sich, wie er sich echauffiert. "Wie kann SIE DAS nur mit mir machen!"

In seiner puren männlichen Eitelkeit gekränkt wird der Griff zum männlichsten Getränk: dem Gerstensaft zum Trost. Und nach einiger Zeit der Frustation, dem Rauschen im Kopf, wird der Bogen gespannt…. „Wer glaubt SIE eigentlich, ist SIE?" Er nimmt seine Jacke und geht hinaus in die Nacht. Der kalte Regen kriecht in ihn hinein. Die Schultern angezogen, den Kopf gebeugt, betritt der große Held die nächste Wirtschaft, lässt den Blick schweifen, erblickt eine neue SIE….der Kopf wird plötzlich aufrecht, die Schultern entspannen sich….er bestellt sich ein berauschendes Getränk und nimmt Platz.

SIE…erneute Faszination…Begehren…ein erster Blick…ein erstes Gespräch…

Später zu Nacht sieht man beide gemeinsam gehen…der große Held und SIE….Der Begleiter und Beschützer in dieser dunklen, kalten Nacht. Sie endet im Morgengrauen auf seinem Laken. SIE und der große Held…Der große Held und SIE…

Er erwacht allein. SIE ist nicht mehr da. Er sinkt in sich zusammen. Da sitzt er nun, allein…und hat den Mut verloren…

Impulsiv-feindseliges Verhalten

Charakteristisch ist eine geringe Handlungskontrolle, die kaum bewusst, sondern fast nur durch Impulsivität beeinflusst wird. Dabei steht materieller Gewinn im Hintergrund. Die gemütsmäßige Beteiligung ist hier hoch; unter anderem ist Wut und Ärger fast immer zu finden. Handlungen von anderen werden viel zu häufig negativ, zum Beispiel als Bedrohung oder Provokation gedeutet, und es wird, kombiniert mit geringer Frustrationstoleranz, dementsprechend reagiert. Die Handlungen sind dabei ungeplant.

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